Pilu: „Vollgas“
Fabrizio Pilu verbrachte die vergangenen Tage im Kreise der deutschen Nationalmannschaft und bestritt mit dem U25-Perspektivteam in der Slowakei zwei Testspiele gegen die heimische Auswahl. Im Interview spricht der 21 Jahre alte Verteidiger unter anderem über die Reise, die Spiele und seinen Zimmerkollegen.
Fabrizio, wie verlief die vergangene Woche aus deiner Sicht?
Ich bin am Montag von Frankfurt nach Wien geflogen, von dort aus weiter mit der Mannschaft im Bus in die Slowakei gereist. Der erste Tag bei solchen Maßnahmen ist immer sehr lang und aufregend. Man trifft bekannte Gesichter, checkt ins Hotel ein, verbringt den ersten gemeinsamen Abend. Wir hatten aber auch schon gleich ein Meeting. Am Dienstag stand das erste und einzige Eistraining an. Wir haben viele Set-Plays einstudiert, sprich Über- und Unterzahl, Bullyspiel, die taktische Ausrichtung. Im Spiel am Mittwoch haben wir anfangs eine ordentliche Leistung gezeigt, konnten mit 2:0 in Führung gehen. Aber im Schlussdrittel haben wir zu viele Fehler gemacht und die Partie aus der Hand gegeben. Die Partie am Donnerstag haben wir konstanter geführt, allerdings haben wir die Reisestrapazen und die Begegnungen vom Vortag gespürt, haben daher das Spiel einfach gehalten und es so bis in die Verlängerung geschafft. Insgesamt können wir zufrieden sein. Wir haben in beiden Vergleichen schnelles und hartes Eishockey gezeigt.
Wie erfährt man denn überhaupt von einer Nominierung für eine DEB-Maßnahme?
An sich durch eine Einladung per E-Mail. Mich hat Bundestrainer Harold Kreis aber nochmals im Vorfeld angerufen und gefragt, ob ich teilnehmen möchte. Im Anschluss an meine Zusage erfährt man den genaueren Ablauf und wer aus der eigenen Mannschaft noch dabei ist. Natürlich nimmt man auch zu dem einen oder anderen Kontakt auf, stimmt sich etwas später auch über die Zimmeraufteilung ab. So bin ich wieder mit Arkadiusz Dziambor in einem Zimmer gelandet, wie schon zu seiner Zeit bei den Adlern.
Du warst mit einer der Jüngsten im Kader, hast aber bereits vergangenes Jahr erste Erfahrungen in der Nationalmannschaft gesammelt. Welche Rolle schreibt man sich selbst in einer solchen Auswahl zu?
Trotz meiner ersten Erfahrungen sind Nationalmannschaftseinsätze immer noch Neuland für mich. Ich habe mich aber von Anfang an wohl gefühlt. Wir hatten eine tolle Truppe beisammen, ich konnte mich leicht integrieren. Insgesamt hatten wir viel Spaß und eine gute Zeit gemeinsam.
Mit zwei Reisetagen, der Trainingseinheit am Dienstag und den beiden Partien am Mittwoch und Donnerstag hattest du wenig Zeit zum Durchschnaufen. Kein Problem für dich?
Es ist einfach eine Ehre für mich, Deutschland zu vertreten und auf internationalem Niveau mitspielen zu dürfen. Ich genieße eine solche Zeit. Mein Energieniveau ist auf jeden Fall ausreichend, von daher sollte das kein Problem gewesen sein.
Du bist seit heute Nachmittag zurück in Mannheim. Wie schnell lässt sich der Fokus wieder auf die Adler legen?
Das geht schnell. Zum einen kommt auch der restliche Kader nach den freien Tagen erst jetzt wieder zusammen. Zum anderen ist das Leben in Mannheim ja mein Alltag. Da findet man schnell wieder rein.
Auf was wird es in den letzten vier Hauptrundenwochen ankommen?
Vollgas. Jeder einzelne Punkt zählt. Diese letzten acht Spiele geben uns die Chance auf eine direkte Playoff-Qualifikation. Der Abstand nach vorne ist auch nicht so groß. Wir haben zuletzt gute Spiele abgeliefert, auf denen wir aufbauen können. Wir wollen die anstehende Trainingswoche gut nutzen, um dann optimal auf den Endspurt vorbereitet zu sein.