Heim: „Ich wollte einfach nur trainieren“
Nach zwei Spielzeiten in Deutschlands Hauptstadt trägt Maximilian Heim künftig wieder den Adler auf der Brust. Im Interview spricht der 20-jährige gebürtige Stuttgarter unter anderem über seine Zeit bei den Jungadlern, die verpasste Viertelfinalserie und über die Entscheidung, die sein Leben beeinflusst hat.
Maxi, mit deinem Wechsel zu den Adlern kehrst du an den Ort zurück, an dem du einige Jahre in deiner Jugend verbracht hast. Wie fühlt sich das an?
Mir gefällt es super. Ich bin jetzt seit etwas mehr als zwei Wochen in Mannheim, für mich fühlt es sich an wie eine zweite Heimat.
Du hast in unterschiedlichen Altersklassen für die Jungadler gespielt. Welche Erinnerungen hast du noch an diese sicherlich wunderschöne Zeit?
Wir haben damals immer hart trainiert, dabei kam der Spaß aber nicht zu kurz. Wir haben oft viel Quatsch gemacht. Das war die perfekte Ausgangslage, um sich weiterzuentwickeln. Ich blicke heute noch mit vielen positiven Erinnerungen an diese Zeit zurück.
Nach der Saison 2021/22 hast du einen Vertrag bei den Eisbären unterschrieben. Warum?
Ich hatte zu dem Zeitpunkt ein Vertragsangebot der Eisbären auf dem Tisch liegen, und da meine Eltern in Berlin leben, war ich der Meinung, dass es der perfekte Start in die Profikarriere ist. Bei den Eltern zu wohnen, war gerade in der Anfangszeit ein großer Vorteil.
Du bist aber gebürtiger Stuttgarter.
Das ist korrekt. Als ich elf oder zwölf Jahre alt war, bin ich mit meinen Eltern nach Berlin gezogen. Dort haben wir mittlerweile ein Haus, dort ist unser Lebensmittelpunkt.
Wie blickst du denn auf deine Zeit bei den Eisbären zurück?
Es hat mich definitiv weitergebracht. Ich bin deutlich erwachsener geworden. Zum einen in meiner Art Eishockey zu spielen und zum anderen in meiner Art Eishockey zu denken. Ich bin in Berlin gereift. In der vergangenen Saison sind wir auch Meister geworden, was eine tolle Erfahrung war. Demnach habe ich fast nur Positives über die Eisbären zu berichten.
Du hast eben den Titel mit Berlin angesprochen. Was hat euch deiner Meinung nach erfolgreich gemacht?
Wir waren schlichtweg ein richtig gutes Team. Jeder ist für seine Mitspieler durchs Feuer gegangenen, jeder hat für seine Mitspieler gekämpft. Wir haben uns auch untereinander gut verstanden, es gab keine Grüppchenbildung. Außerdem waren wir in den entscheidenden Situationen sehr effizient, hatten die nötige Qualität in den Reihen und waren auch taktisch hervorragend eingestellt.
Fast die gesamte Viertelfinalserie gegen die Adler hast du verletzungsbedingt verpasst. Wie bitter war das für dich?
Das war extrem bitter, keine Frage. Für mich war das die Chance, mich zu präsentieren, zu zeigen, was ich kann. So musste ich mir die Serie nahezu komplett von oben anschauen. Es waren aber trotzdem richtig gute Spiele.
Leider aus unserer Sicht mit dem falschen Ausgang. Wie und wann bist du denn zum Eishockey gekommen?
Meine Eltern sind Golfer, und meine Mutter war damals beim baden-württembergischen Golferverband tätig. Zu dem Zeitpunkt hatte sie einige Eishockeyspieler der Jungadler im Kader. Sie fand sie sehr dynamisch und athletisch. Daraufhin habe ich in Bietigheim mit Eishockey angefangen, und als ich sieben Jahre alt war, musste ich mich für eine der beiden Sportarten entscheiden.
Offensichtlich hast du die richtige Entscheidung getroffen. Auf dem Weg zum Profi hast du sicherlich einige Trainer erlebt. Wer hat dich auf deiner bisherigen Reise am meisten geprägt?
Ich hatte das Glück, für einige gute Trainer spielen zu dürfen. Frank Fischöder beispielsweise hat mich damals nach Mannheim gelotst, ihm habe ich viel zu verdanken. Selbiges gilt für Sven Valenti und Marcel Goc, die mich enorm weitergebracht haben. Marcel ist mitunter auch ein Grund, weshalb ich jetzt wieder in Mannheim gelandet bin. An der Stelle muss ich aber auch André Rankel und Serge Aubin erwähnen, die mir viel beigebracht haben.
Kannst du dich noch daran erinnern, wann bei dir der Entschluss gereift ist, Eishockeyprofi zu werden?
Das war relativ früh, so mit acht oder neun Jahren.
Diesem Traum muss man selbstredend alles unterordnen. Was war für dich in jungen Jahren die größte Herausforderung?
Wenn man irgendwann mit Eishockey sein Geld verdienen will, muss man zwangsläufig Abstriche machen. Im Sport gibt es immer Phasen, in denen man hart arbeiten muss. Es gibt aber auch Phasen, in denen man nicht arbeiten muss und andere Dinge machen kann, wie beispielsweise im Sommer. Für mich war das tatsächlich aber nie ein Problem, weil Eishockey schon immer das Wichtigste für mich war. Es war mir egal, wenn Freunde auf Partys gegangen sind. Ich wollte einfach nur trainieren.
Wie würdest du dich als Spielertyp beschreiben?
Ich will mich erst einmal durch harte Arbeit in der Liga etablieren. Gleichzeitig versuche ich in jedem Spiel, auf beiden Seiten der Eisfläche meine Aufgaben zu erfüllen. Dabei hilft mir sicherlich meine Schnelligkeit. Zudem bin ich vielseitig einsetzbar, kann sowohl auf dem Flügel als auch als Center spielen.
Wir haben bereits erfahren, dass du aufgrund deiner Vergangenheit gerne Golf spielst. Welchen Hobbies gehst du in deiner Freizeit noch nach?
Da ich jetzt alleine in Mannheim lebe, muss ich dringend kochen lernen. Das wird dann hoffentlich auch zu einem meiner Hobbies (lacht). Ansonsten lese ich sehr gerne und zocke hier und da auf der Konsole.