30.11.2024

Performance-Check: EHC Red Bull München

Performance-Check: EHC Red Bull München

Duelle zwischen Mannheim und München haben doch einfach immer etwas Spezielles. Beim ersten Aufeinandertreffen heute vor einem Monat im neuen SAP Garden lagen die Adler zwischenzeitlich mit 0:2 und 2:5 zurück, unterlagen am Ende denkbar knapp mit 4:5. Was sich bei den bayerischen Landeshauptstädtern in den vergangenen vier Wochen getan hat, beleuchten wir in unserem Performance-Check.

Form: Tabellarisch liegen die Münchener mit unseren Adlern nahezu gleich auf. Und nachdem es zunächst so aussah, als ob der Umzug in die neue Arena unter keinem guten Stern steht – vier der ersten fünf Heimspiele im Garden gingen verloren –, feierte das Team von Trainer Max Kaltenhauser vor den heimischen Fans jüngst zwei Siege in Folge. Die Gesamtbilanz der November-Partien ist ausgeglichen. Fünf Erfolge stehen drei Niederlagen gegenüber, wobei es beim 5:4-Sieg in Frankfurt Anfang des Monats das Penaltyschießen brauchte.

Torhüter: Vielspieler Mathias Niederberger ist ohne Zweifel ein wichtiger Rückhalt. Mit einer Fangquote von 90,16 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,69 ist der 32-jährige Nationaltorhüter aber noch nicht ganz bei den starken Zahlen aus den vergangenen Jahren. Allerdings wiegt hier auch die Hypothek des Saisonbeginns noch schwer, als die Red Bulls in den ersten Partien der neuen Spielzeit statistisch 3,1 Gegentreffer pro Begegnung kassierten. Konteranfällig und nicht immer sattelfest präsentierte sich München in dieser Phase. Seit einigen Wochen kehrte sich dieser Trend. So fing sich der EHC in den jüngsten vier Partien lediglich einmal mehr als zwei Gegentore.

Verteidigung: Mit 60 Gegentoren aus 21 Partien haben die Red Bulls die meisten Treffer von allen Topteams kassiert. Es mangelte im Gesamten an einer sicher stehenden Defensive. Positiv hervorzuheben sind aber sicher Jonathon Blum, der einmal mehr auch offensiv stark in Erscheinung tritt, sowie Konrad Abeltshauser, der gewohnt solide auftritt, sich aber am vergangenen Wochenende verletzte. Auch Emil Johansson zeigt ein unaufgeregtes Spiel. Jüngst wurde mit Will Butcher noch ein weiterer Defender zur Stabilisierung verpflichtet.

Sturm: Die Torproduktion läuft bei den Red Bulls dagegen ordentlich. 72 Treffer nach einem guten Drittel der Hauptrunde können sich sehen lassen. Topscorer und bester Torschütze ist Chris DeSousa. Der 34 Jahre alte Kanadier trifft statistisch in jedem zweiten Spiel. Neuzugang Taro Hirose hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten, zeigt mit bislang acht Toren und elf Vorlagen sowohl Stärken als Torschütze als auch als Vorbereiter. Die deutschen Nationalspieler Andreas Eder, Yasin Ehliz und Tobias Rieder präsentieren sich ebenfalls offensivstark, Ex-Adler Markus Eisenschmid hat sich inzwischen besser in München eingelebt. Ein Dämpfer für den Angriff ist sicher der langfristige Ausfall von Trevor Parkes nach einer Beinoperation.

Special Teams: 22,22 Prozent Erfolgsquote im Powerplay ist ein mehr als ordentlicher Wert, im Ligavergleich aber nur ein Platz im Mittelfeld. Das Unterzahl zeigt sich mit 78,18 Prozent akzeptabel, aber mit noch Luft nach oben. Stark allerdings sind die bereits drei erzielten Treffer in eigener numerischen Unterlegenheit.

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