Performance-Check: Nürnberg Ice Tigers
Nürnberg war bereits zweimal in Mannheim zu Gast, verlor die beiden Begegnungen Anfang Oktober und Anfang November. Was seitdem bei den Franken passiert ist, beleuchten wir in unserem Performance-Check.
Form: Sie nennen sich selbst die Overtime-Könige – zurecht. 14-mal ging es in den bislang 34 Partien in die Verlängerung oder das Penaltyschießen, zwischen Ende November und Ende Dezember endeten gleich acht Partien in Serie nicht nach den regulären 60 Minuten. Auch in zwei der jüngsten vier Partien gab es einen Zuschlag, darunter ein 2:1-Erfolg nach Penaltyschießen gegen Bremerhaven, allerdings auch einer 3:4-Niederlage im Shootout in Augsburg. Berlin war beim 2:5 eine Nummer zu groß, in Iserlohn am Freitag setzte es eine 2:6-Niederlage.
Torhüter: Licht und Schatten wechseln sich bei den Torhütern ab. Niklas Treutle kann mit seiner Fangquote von 89,03 Prozent nicht komplett zufrieden sein, der Gegentorschnitt von 3,14 ist recht hoch, allerdings zeigt die Formkurve des Routiniers nach oben. Auch Leon Hungerecker kratzt zwar mit 89,24 Prozent an der der „magischen“ 90-Prozent-Marke, reißt sie aber (noch) nicht. 3,31 Gegentore im Schnitt sind auch hier definitiv zu viel. Mit insgesamt 123 Gegentore gehören die Ice Tigers ohnehin zu den vier Teams in der Liga, die die meisten Treffer schlucken mussten.
Verteidigung: Mit Ausnahme von Owen Headrick und Marcus Weber weisen alle anderen Verteidiger eine negative Plus-/Minus-Statistik auf. Headrick ist auch der offensivauffälligste Defender, steuerte vier Tore und starke 27 Vorlagen bei. Damit schiebt der 27 Jahre alte Neuzugang das Angriffsspiel regelmäßig mit an. Dass Youngster Julius Karrer mit einem Handgelenkbruch noch mehrere Wochen ausfällt und Justus Böttner gesperrt fehlt, reduziert die Anzahl an verfügbaren Verteidiger auf sechs. Einer davon ist Routinier Constantin Braun, der Mitte vergangener Woche seinen Vertrag nochmals um ein Jahr verlängert hat.
Sturm: Mit 105 Toren zählt das Team von Cheftrainer Mitch O´Keefe zu den torgefährlichsten Mannschaften der Liga. Im Kampf um einen Playoff-Platz, in dem die Franken als aktueller Rangelfter noch mittendrin stecken, ist die Offensive demnach das Faustpfand. Topscorer Evan Barratt, der ebenfalls jüngst seinen Vertrag in Nürnberg verlängert hat, hat mit zehn Toren und 33 Vorlagen einen großen Anteil an der Offensivpower. Bester Torschütze ist mit 16 Treffern Cole Maier, aber auch Jeremy McKenna mit 15 Toren gehört zu den Stützen. Will Graber, Charlie Gerard und Ryan Stoa sorgen dafür, dass man die ersten beiden Formationen in Gänze auf der Rechnung haben muss.
Special Teams: Die Offensive klickt auch im Powerplay. 26,80 Prozent Erfolgsquote bedeuten hinter Bremerhaven ligaweit Platz zwei in dieser Wertung. Das Unterzahl findet sich dagegen am anderen Ende der Tabelle wieder. 76,22 Prozent – nur zwei Teams müssen sich in numerischer Unterlegenheit häufiger geschlagen geben.