02.10.2021

Gegnercheck: Iserlohn Roosters

Gegnercheck: Iserlohn Roosters

Es ging, für den einen oder anderen sicher überraschend, bis ins Viertelfinale, wo erst nach drei umkämpften Spielen gegen den späteren Meister Berlin Schluss war. Die Iserlohn Roosters haben auch ohne die bekannt gewaltige Unterstützung von den Rängen bei Heimspielen am Seilersee eine mehr als ordentliche Corona-Saison 2020/21 gespielt. 2021/22 soll es für die Sauerländer gerne noch mindestens einen Schritt weitergehen.

„Wir werden stärker wiederkommen als zuvor“, kündigte der Sportliche Leiter Christian Hommel am Abend des Ausscheidens an. Dass der ehemalige Angreifer bis auf Alex Grenier, Joel Lowry und Griffin Reinhart alle Leistungsträger halten konnte, unterstreicht das ambitionierte Vorhaben. Joe Whitney und Casey Bailey, die mit 45 und 44 gesammelten Scorerpunkten großen Anteil an der starken Vorsaison hatten, blieben. Ebenso wie Brent Aubin, der zwar aktuell noch auf seinen deutschen Pass wartet und daher noch nicht lizenziert wurde, im Anschluss aber noch wertvoller für die Roosters sein wird. Mit Kris Foucault fand zudem ein verlässlicher Scorer den Weg an den Seilersee, der erst 27 Jahre alte Liganeuling Nick Schilkey erwies sich bislang als schneller Angreifer mit guter Übersicht. Ex-Adler Luke Adam weiß ebenfalls, wo das Tor steht, während die Angreifer Eric Cornel, Sven Ziegler, Eugen Alanov oder der junge Taro Jentzsch ihre Aufgaben zuverlässig lösen.

In der Verteidigung verließen mit Jens Baxmann und Bobby Raymond die zwei ältesten Spieler den Club. Auch für Dieter Orendorz war kein Platz mehr im DEL-Gefüge. Dafür wurde mit Sena Acolatse ein Mann fürs Körperliche geholte, mit Simon Sezemsky aus Augsburg ein agiler Defender aus dem Kreis der deutschen Nationalmannschaft. Hubert Labrie hingegen ist eine verlässliche Bank beim Spiel in der eigenen Zone. „Es war unser Ziel, mehr Tiefe und Breite ins Team zu bringen. Wir wollen viel öfter und länger mit der vierten Reihe agieren. Wir wollen von Beginn an mit dem Abstieg nichts zu tun haben, wir wollen in die Playoffs“, begründete Hommel den Umbruch am Kader, der auch auf der Torhüterposition nicht Halt machte. Denn hinter Nummer eins Andreas Jenike steht künftig Hannibal Weitzmann als Backup parat.

Mit drei Siegen und vier Niederlagen sind die Roosters allerdings eher durchwachsen in die neue Spielzeit gestartet. Vor allem die Defensive und das Unterzahlspiel bieten noch reichlich Platz für Verbesserung – und das, obwohl Weitzmann nach drei Partien mit einer Fangquote von 93,8 Prozent bisher zu überzeugen wusste. Die Offensive ist dagegen brandgefährlich, Foucault und Schilkey zählen zu den erfolgreichsten Scorern der Liga, auch am Bullypunkt beweist das Team von Trainer Brad Tapper Stärke. Dazu gesellt sich wieder der Hexenkessel Seilersee. Es gibt definitiv angenehmerer Aufgaben als ein Gastspiel in Iserlohn.

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