Das Aus in der 70. Minute
Die Adler gingen auch im siebten Spiel an ihre Grenzen, waren die optisch überlegene Mannschaft, brachten die Scheibe drei Mal so oft auf das Berliner Tor wie die Eisbären auf das Mannheimer Tor. Doch am Ende sollte es nicht reichen. In der zehnten Minute der Verlängerung erzielte Charles Linglet den Siegtreffer für den DEL-Rekordmeister und beendete alle Mannheimer Playoff-Träume.
Das erste siebte Spiel einer Playoff-Serie in der Geschichte der Adler war ein von Beginn an packendes und an den Nerven zerrendes Duell. Ab dem Eröffnungsbully traten die Adler wieder sehr konzentriert und dominant auf, kontrollierten das Match über weite Strecken. Vor 13600 begeisterten und begeisternden Zuschauern in der SAP Arena, die die Stimmung schon vor Beginn auf den Siedepunkt trieben, hatten die Hausherren weitaus mehr Schüsse auf das gegnerische Tor zu verzeichnen - Eisbären-Keeper Petri Vehanen bekam erneut reichlich Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Doch die wenigen Chancen, die die Eisbären vor dem Adler-Tor kreierten, waren brandgefährlich.
In den ersten zehn Minuten traten die Gäste nur einmal offensiv in Erscheinung, nach einem missglückten Klärungsversuch der Adler verpassten die Berliner das Mannheimer Tor nur ganz knapp (7. Minute). Auf der anderen Seite war zuvor Brent Raedeke zwei Mal knapp gescheitert (2., 5.), Höfflin verzog (9.), bei Andrew Joudreys Schuss musste Vehanen nachfassen (13.). Berlins Louis-Marc Aubry traf in der 17. Minute den Außenpfosten des Adler-Gehäuses, auf der anderen Seite scheiterte Mirko Höfflin in derselben Minute am Finnen im Berliner Tor.
Die Adler drücken, der Spielstand bleibt ausgeglichen
Nach der ersten Pause hielt Drew MacIntyre gegen den alleine auf ihn zustürmenden Daniel Fischbuch das „zu Null“ (24.), auf der anderen Seite war Vehanen durch Plachta, Festerling und Wolf nicht zu bezwingen (alle 26.). Lichterloh brannte es beim zweiten Mannheimer Powerplay vor dem Berliner Tor, doch auch Chad Kolarik (zwei Mal) und Mathieu Carle brachten die Scheibe nicht über die Torlinie (31.).
Im dritten Drittel war es Kapitän Marcus Kink, der in seinem 700. DEL-Spiel für die Adler den Bann brach und sein Team mit der Rückhand in Führung brachte (42.). Doch auf der anderen Seite schaffte Barry Tallackson in seinem ersten Playoff-Einsatz den zu diesem Zeitpunkt glücklichen Ausgleich für die Eisbären (48.). Und obwohl anschließend die Eisbären den Mannheimer Spielaufbau zunehmend erfolgreich störten, wurden die Chancen der Hausherren plötzlich klarer: Festerling (50.), Joudrey (52.), Raedeke (56.) und Ullmann (58.) hatten den Siegtreffer auf dem Schläger, scheiterten aber allesamt am Berliner Keeper. Drew MacIntyre zeigte beim Unterzahlbreak von André Rankel seine Klasse (56.). Doch Tore fielen vorerst keine mehr. Es ging in die Verlängerung.
Die Adler ackerten und kämpften um jeden Puck, spielten sich auch weitere Chancen heraus. Doch das entscheidende Tor fiel auf der falschen Seite. Charles Linglet schoss die Eisbären mit seinem Siegtreffer ins Halbfinale und beendete die Saison der Adler.