Saison 2016/17

Starke Saison endet im Viertelfinale

2016/17

Nach einer enttäuschenden Saison 2015/16 und dem Aus in den Pre-Playoffs gab es im Sommer zahlreiche Veränderungen. Mit Sean Simpson nahmen die Adler einen neuen Cheftrainer unter Vertrag, der das europäische Eishockey wie seine Westentasche kennt. Der Kanadier gewann Meisterschaften in der Schweiz und in Deutschland, die Champions Hockey League, den Victoria Cup und führte die Schweiz bei der Weltmeisterschaft 2013 zur Silbermedaille.

Mit seinem langjährigen Assistenten Colin Müller und Steve Walker war das Trainerteam der Adler komplett. Auch im Kader gab es zahlreiche Veränderungen. Matthias Plachta kehrte nach einem Jahr aus Nordamerika zurück, David Wolf lief bereits für die Jungadler auf und darf ebenfalls als Rückkehrer bezeichnet werden. Angreifer Chad Kolarik bewies seinen Torinstinkt bereits unter dem Duo Simpson/Müller in Kloten, mit Aaron Johnson verstärkte ein erfahrener Defender die Hintermannschaft.

Vorbereitung und Champions Hockey League machen Lust auf mehr

In der Vorbereitung setzte der neue Kader gleich erste Ausrufezeichen und steigerte beim 6:1-Erfolg im Trainingslager gegen Pardubice und mit einem souveränen 6:2-Sieg beim DEL2-Club Bietigheim die Vorfreude auf die kommende Saison. Die ging Mitte August mit der Gruppenphase der Champions Hockey League offiziell los. Mit dem finnischen Meister aus Tampere und dem Schweizer Vizemeister Lugano erwischten die Quadratestädter eine waschechte Hammergruppe.

Vor allem beim 4:1-Heimsieg über Tampere bewies die Mannschaft um Kapitän Marcus Kink, dass in dieser Spielzeit mit ihr zu rechnen ist. Zwar sollte es nach vier umkämpften und spannenden Vorrundenspielen bei diesem einen Sieg bleiben und die "Königsklasse" damit für die Adler vorbei sein, gegen die beiden europäischen Schwergewichte zog sich Mannheim aber mehr als achtbar aus der Affäre.

Schwacher Start & Verletzungssorgen

Entsprechend groß war die Vorfreude auf den Saisonstart. Das erste DEL-Wochenende war jedoch ernüchternd. 3:4 in Krefeld und ein 0:2 zu Hause gegen die Haie, so hatte man sich rund um die SAP Arena den Start in die Liga natürlich nicht vorgestellt. Doch so ist es eben im Sport: Ein neues Trainergespann und ein auf vielen Positionen umgebauter Kader brauchen vor allem Zeit, um sich zu finden und Abläufe zu verinnerlichen.

Verletzungen sind während dieses Prozesses natürlich nicht gerade hilfreich. Nach einer Seuchensaison mit zahlreichen und langfristigen Ausfällen hatte man bei den Adlern gehofft, in der Spielzeit 2016/17 vom Verletzungspech verschont zu bleiben. Das Lazarett war zu Saisonbeginn aber bereits wieder auf stattliche Größe angewachsen. Mit dem Topscorer des Vorjahres, Ryan MacMurchy, und Matthias Plachta hatten sich zwei Angreifer und elementare Stützen des Powerplays früh verletzt, der Ausfall von Mathieu Carle schmerzte die Defensive.

Es geht steil bergauf

Doch jammern, das machte Sean Simpson sofort klar, würde man nicht. Verletzungen können im Sport passieren, damit hat jede Mannschaft zu kämpfen. So machten die Adler das Beste aus der Situation. Ausfälle wurden im Kollektiv aufgefangen und für die Adler ging es stetig bergauf. Lag man nach dem ersten DEL-Wochenende mit null Punkten auf dem letzten Tabellenplatz, hatte man sich mit zwei Siegen aus den nächsten beiden Spielen bereits unter die Top Sechs gekämpft und sollte diese Tabellenregion bis zum letzten Spieltag der Hauptrunde auch nicht mehr verlassen.

Mit einem absoluten Highlight begann das Eishockeyjahr 2017. In der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena, sonst Heimspielstätte der TSG 1899 Hoffenheim, empfingen die Adler am 7. Januar die Schwenninger Wild Wings zum DEL Winter Game. Rund 25.000 Zuschauer erlebten einen magischen Nachmittag mit einem Kantersieg der Jungadler gegen Bad Tölz, einem rockigen Auftritt der Guano Apes und als absolutem Höhepunkt einen 7:3-Sieg der Adler.

Jede Menge Punkte & Siege

Die Rückkehr in den Ligaalltag bereitete der Mannschaft keinerlei Probleme, im Gegenteil. "Adler geben niemals auf" singen die Fans, und die Jungs machten dieser Zeile auf dem Eis alle Ehre. Gegen Bremerhaven lagen sie zwischenzeitlich mit drei Toren und zwei Mal mit je zwei Toren hinten, am Ende wurde die denkwürdige Partie noch in der Overtime gewonnen. Gegen Ingolstadt und Iserlohn gelangen trotz 1:3-Rückständen noch 4:3-Siege. Die Adler waren im Januar einfach nicht kleinzukriegen.

Zu Beginn des Monats betrug der Rückstand auf Tabellenführer München 13 Punkte, doch er schmolz immer weiter. In allen 18 Spielen nach dem Jahreswechsel punkteten die Adler, in 16 Spielen verließ die Mannschaft das Eis als Sieger und hatte den Hauptrundensieg am letzten Hauptrundenspieltag gegen Straubing in der eigenen Hand. Das Heimspiel ging zwar verloren, aber als Tabellenzweiter hatten sich die Adler souverän für die Playoffs und die Champions Hockey League 2017/18 qualifiziert.

Im Viertelfinale ist Schluss

Nun war Warten angesagt. In den Pre-Playoffs wurde der Viertelfinalgegner der Adler ermittelt. Bereits nach zwei Spielen war klar, dass es in der Runde der letzten Acht zu einem Klassiker kommen würde. Die Eisbären Berlin setzten sich gegen Straubing durch. Sowohl Sean Simpson als auch Uwe Krupp erwarteten eine enge Serie, und die Cheftrainer der "ewigen Rivalen" sollten Recht behalten.

Bereits in der Hauptrunde setzte sich in den Duellen Mannheim gegen Berlin jeweils das Heimteam durch, und dieser Serie schienen beide Teams auch in den Playoffs treu zu bleiben. Ein Viererpack von Matthias Plachta verhalf vor heimischem Publikum zur Serienführung, in Berlin glichen die Eisbären aus. Dieses Spiel sollte sich noch zwei weitere Male wiederholen, sodass die Teams zum entscheidenden siebten Spiel wieder in der SAP Arena aufeinandertrafen. Leider mit dem besseren Ende für die Gäste. Trotz eines Schussverhältnisses von 49:16 zugunsten der Adler machte die Chancenverwertung an diesem Abend den Unterschied aus. Mannheim musste sich mit 1:2 in der Overtime geschlagen geben. Eine starke Saison der Adler war damit bereits nach dem Viertelfinale beendet.

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