Saison 2017/18

Versöhnliches Ende nach turbulenter Saison

2017/18

Aufgrund einer starken Hauptrunde und einem äußerst unglücklichen Ausscheiden im Viertelfinale gegen Berlin in den Playoffs gab es für die Verantwortlichen der Adler Mannheim im Sommer 2017 wenig Gründe, große Veränderung am Kader vorzunehmen. Man vertraute großteils der Mannschaft, die im Vorjahr die Hauptrunde auf dem zweiten Tabellenplatz abgeschlossen hatte. Die Mehrzahl der Spieler verfügte über längerfristige Verträge, die Kontrakte mit Thomas Larkin oder Carlo Colaiacovo konnten verlängert werden.

Entsprechend wurden mit Ex-NHL-Spieler Devin Setoguchi und Torhüter Chet Pickard, der vom Ligakonkurrenten aus Iserlohn in die Quadratestadt wechselte, zunächst nur zwei Neuzugänge verkündet. Phil Hungerecker erhielt ebenso wie Florian Proske, Kevin Maginot und John Rogl eine Förderlizenz. Ex-Adler-Stürmer Jochen Hecht wechselte zudem als Co-Trainer hinter die Bande. Im Juli begann das somit auf nur wenigen Position veränderte Team mit der Vorbereitung auf die neue Saison.

Erfolgversprechende Vorbereitung

Am 11. August war die spielfreie Zeit schließlich beendet und die Adler bestritten ihr erstes von insgesamt drei Testspielen in der Schweiz. Gegen den EHC Biel gewann das Team von Coach Sean Simpson eindrucksvoll mit 4:1. Die Leistung bei der 3:5-Niederlage gegen HC Ambri Piotta war ebenfalls über weite Strecken ansehnlich. Zum Abschluss entschieden die Mannheimer schließlich den Vergleich mit Rapperswil mit 4:2 wieder für sich, ehe das ewig junge Duell mit den Löwen aus Frankfurt auf dem Plan stand. Beim DEL2-Club aus Hessen gewannen die Adler mit 4:2 und feierten damit eine gelungene Generalprobe für den Auftakt in der Königsklasse.

Nur wenige Tage später startete die Champions Hockey League in die neue Saison. Mit einem 4:1-Erfolg beim schwedischen Meister HV71 setzten die Adler direkt ein erstes Ausrufezeichen. Mussten sich die Mannheimer dem tschechischen Vertreter aus Trinec im Hinspiel zunächst noch mit 0:3 geschlagen geben, beeindruckten die Adler vier Tage später beim 6:2-Erfolg im Rückspiel. Und auch beim zweiten Vergleich mit den Schweden zeigte sich Mannheim in bestechender Form. 6:3 hieß es am Ende aus Sicht der Adler. Das Tor zum Achtelfinal stand ganz weit auf.

Höhen und Tiefen zum Saisonauftakt

Doch noch vor den beiden letzten CHL-Gruppenspiele nahm auch die DEL ihren Spielbetrieb in die Spielzeit 2017/18 auf. Während die Adler das Auftaktwochenende mit zwei Siegen erfolgreich gestalten konnten, fielen die Ergebnisse der folgenden sieben Partien eher durchwachsen aus. Nahezu von Anfang der Saison an begleitete die Adler zudem das Verletzungspech. Das hatte zur Folge, dass mit Yannik Valenti, Moritz Seider, Lukas Koziol, Alex Lambacher und Pierre Preto nach und nach fünf weitere Nachwuchsspieler mit einer Spielberechtigung für die Adler ausgestattet wurden.

Anfang Oktober waren die Adler derweil wieder in der CHL gefordert. Gegen den dänischen Meister Esbjerg Energy wurden zwei Siege eingefahren und die erstmalige Qualifikation für das Achtelfinale perfekt gemacht. Zur selben Zeit wurde Manager Teal Fowler nochmals auf dem Transfermarkt aktiv und verpflichtete mit Stürmer Andrew Desjardins einen Stanley-Cup-Sieger und mit Mark Stuart einen gestandenen Defensivverteidiger.

Aus in der CHL

Rund einen Monat später stand das CHL-Achtelfinale gegen Gävle an. Mit zwei knappen Niederlagen mussten die Adler den Schweden am Ende den Vortritt lassen. Allerdings verabschiedeten sich die Kurpfälzer mit erhobenem Haupt aus der Königsklasse, der Unterschied zu den Spitzenteams aus den anderen europäischen Topligen war deutlich geringer als viele im Vorfeld befürchtet hatten.

In der heimischen Liga taten sich die Schützlinge von Simpson dagegen plötzlich schwer, Tore zu erzielen. Nur wenig mehr als zwei eigene Treffer gelangen den Adlern im November im Schnitt pro Spiel. Entsprechend häufig verließen sie das Eis als Verlierer. Gleichzeitig begann mit der 2:6-Niederlage in Krefeld am 17. November 2017 eine elf Spiele andauernde Auswärtsniederlagenserie, die erst beim 7:3-Erfolg am 26. Januar 2018 in Wolfsburg ein Ende finden sollte. Nie zuvor in der Clubgeschichte mussten die Adler länger auf einen Erfolg in der Fremde warten.

Neuausrichtung der Sportlichen Führung

Zu diesem Zeitpunkt standen Sean Simpson und Co-Trainer Colin Müller schon nicht mehr hinter der Bande. Am 04. Dezember 2017 zog Adler-Geschäftsführer Daniel Hopp die Reißleine und reagierte mit der Freistellung des Trainerduos auf die anhaltende sportliche Talfahrt, die die Adler zeitweise bis auf Rang zwölf abrutschen ließ. Neben Simpson und Müller trennten sich die Adler gleichzeitig von Manager Fowler. Bill Stewart, 2001 Meistertrainer der Adler, übernahm fortan das Kommando hinter der Bande.

Noch im Januar konnten die Adler die Neubesetzung der vakanten und wichtigen Stellen innerhalb der Organisation für die neue Saison verkünden. Demnach einigte man sich mit Pavel Gross (Trainer), Mike Pellegrims (Co-Trainer) und Jan-Axel Alavaara (Manager) auf eine künftige Zusammenarbeit. Ex-Adler-Schlussmann Youri Ziffzer fungierte ab Februar 2018 als neuer Teamleiter. Nach der Bekanntgabe dieser Personalien stand wieder der Sport im Vordergrund, die volle Konzentration galt uneingeschränkt der aktuellen Hauptrunde.

Beflügelnde Olympia-Pause und versöhnlicher Saisonabschluss

Diese machte im Februar eine fast vierwöchige Olympia-Pause. Bevor sich aber gleich sieben Adler-Spieler zu diesem Großereignis ins südkoreanische Pyeongchang aufmachten, arbeiteten sich die Mannheimer in der Ligatabelle Position um Position nach oben. Mit sieben Siegen aus den letzten zehn Partien vor den Olympischen Spielen waren die Adler auf einmal wieder mitten im Rennen um die Playoffs. Stewart schaffte es, der Mannschaft neues Leben einzuhauchen und brachte den Spaß und die Begeisterung für den Sport in die Köpfe der Jungs zurück. Nach der Rückkehr der deutschen Olympia-Helden, die im südkoreanischen Pyeongchang sensationell Silber gewonnen hatten, sicherten sich die Adler am letzten Spieltag der Hauptrunde mit einem 4:3-Sieg nach Verlängerung in Augsburg noch Rang fünf in der Tabelle und damit die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale.

In der Runde der letzten acht wartete der ERC Ingolstadt auf die Adler. In einer Serie, in der vor allem die beiden Torhüter Dennis Endras und Timo Pielmeier groß aufspielten, waren die Adler am Ende doch zu überlegen und sicherten sich mit 4:1 Siegen das Weiterkommen ins Halbfinale. Im Halbfinale erwischten die Adler den vermeintlich stärksten Gegner. Mit dem EHC Red Bull München trafen die Kurpfälzer auf niemand Geringeres als den amtierenden Meister und Hauptrundensieger. Was folgen sollte war eine dramatische, turbulente und intensive Serie – auf und abseits des Eises. Doch der Cleverness der Münchner waren die Adler letztlich unterlegen. Die Serie ging nach fünf meist hochklassigen Partien an die Bayern. Die Saison 2017/18 war für die Adler am 06.04 2018 beendet.

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