Eine Achterbahn-Saison
Es war ein betriebsamer Sommer vor Jahresfrist, der die Adler Mannheim in Atem hielt. Nach den zahlreichen Abgängen im Anschluss an die PENNY DEL Spielzeit 2022/23 war klar, dass die Mannschaft zur Saison 2023/24 ein sehr verändertes Gesicht erhalten wird. Angefangen beim neuen Trainerteam um Chefcoach Johan Lundskog. Ihm zur Seite standen Jeff Hill und Curt Fraser. Schnell hat sich gezeigt, dass zwischen den Dreien die Chemie stimmt und jeder seine Rolle übernimmt. Während Bill Stewart und Jochen Hecht die Adler im Sommer verließen, kehrte Marcel Goc in seine Position als Development Coach zurück.
Bei den Spielern hatte indes der vorzeitige Abschied von Tim Wohlgemuth für ein paar mehr Arbeitsstunden gesorgt. Bei seinem Ersatz, wie auch allen anderen Neuverpflichtungen, wurde darauf geachtet, dass sie charakterlich gut zur Neuausrichtung passen. Mit Tom Kühnhackl wurde beispielsweise ein zweifacher Stanley-Cup-Sieger geholt, der stets hart arbeitet und seine Interessen dem Wohl der Mannschaft unterordnet. Linden Vey und der pfeilschnelle Kris Bennett wurden mit dem Ziel geholt, die offensive Ausbeute zu verbessern. Auch der deutsche Nationalspieler Daniel Fischbuch, der zuletzt in Düsseldorf aktiv war und über einen starken Schuss verfügt, sollte vor dem gegnerischen Tor Gefahr ausstrahlen.
Die Tatsache, dass Ryan MacInnis mit deutschem Pass auflaufen konnte, hatte die Kaderplanung des damaligen Managers Jan-Axel Alavaara flexibler werden lassen. Kurzerhand wurde mit Markus Hännikäinen ein ebenfalls sehr hart arbeitender und unfassbar mannschaftsdienlicher Spieler zurückgeholt. Der 30-jährige Finne war bereits in der Saison 2021/22 für die Adler aktiv. Sein Landsmann Jyrki Jokipakka erinnerte in der Spielweise sehr an die von Joonas Lehtivuori. Ein unermüdlicher Verteidiger, der nicht unbedingt mit spektakulären Dingen auffällt, sondern vielmehr ruhig, abgeklärt und souverän seine Arbeit verrichtet. Für mehr Gefahr nach vorne wurde John Gilmour aus Minsk geholt. Bei den Torhütern vertraute man weiter auf das Duo aus dem erfahrenen Felix Brückmann, dessen Qualitäten bekannt und unbestritten sind, sowie auf den jungen Arno Tiefensee, der im Sommer nach seinen starken Playoffs von den Dallas Stars gedraftet wurde.
Energischer Forecheck und smartes Puckmanagement
So wurde ein Team unter Berücksichtigung verschiedenster Facetten zusammengesetzt. Die Handschrift des Mannheimer Eishockeys sollte künftig schnell und aggressiv sein, mit energischem Forecheck sollte dem Gegner früh Zeit und Raum genommen werden, während der eigentliche Fokus aber auf eigenem Scheibenbesitz mit smartem Puckmanagement lag. Das Trainerteam setzte zudem voll auf eine Team-First-Mentalität, setzte darauf, dass jeder seine Rolle akzeptiert und alles dem Mannschaftserfolg unterordnet. In den ersten Testspielen im August war schnell zu erkennen, wie das neue System in der Praxis aussehen sollte. Geradlinig, schnörkellos, kompromisslos. So wurden die Vergleiche gegen Salzburg (6:3), Frankfurt (3:2 n.V.) und Bern (2:1 n.V.) gewonnen, einzig der allererste Auftritt nach der Sommerpause gegen Iserlohn ging verloren (1:3). Doch das stark umgebaute Team fand schnell zusammen. Dazu trug unter anderem ein Kurztrainingslager in Kitzbühel Mitte August bei. Der Auftakt in die Champions Hockey League im September verlief ebenfalls vielversprechend. So wurde die Auftaktpartie gegen den HC Bozen mit 5:1 gewonnen, das zweite Kräftemessen mit Red Bull Salzburg ging mit 4:1 an die Adler.
Als sich der Oktober langsam, aber sicher dem Ende entgegen neigte, der Herbst allmählich Einzug gehalten hatte und die Eishockeysaison 2023/24 schon wieder rund zwei Monate alt war, hatten die Adler in der CHL auch bei der 1:2-Niederlage nach Penaltyschießen einen starken Punkt beim finnischen Topclub Tappara ergattert, ehe drei Tage später ein fulminantes 6:0 gegen Lukko folgte. In Summe standen die Adler damit mit zehn Punkten aus vier Partien auf Rang vier der Hauptrundentabelle.
Auch in der PENNY DEL lief der Start gut. Zwar ging die Auftaktbegegnung in Schwenningen noch mit 1:2 nach Penaltyschießen verloren, doch in der Folge siegten die Adler fünfmal hintereinander, schoben sich nach den Erfolgen gegen München (4:3 n.P.), Iserlohn (4:2), Berlin (4:2), Frankfurt (5:4) und Köln (4:3) auf den ersten Platz. Erst die allererste Heimniederlage der Saison überhaupt, eine 0:1-Niederlage gegen Straubing Anfang Oktober, stoppte den Höhenflug. Es war gleichzeitig das erste Mal, dass die Adler in ihren Pflichtspielen ohne Tor und Punkt blieben. Das folgende 1:2 in Wolfsburg ließ die Stimmung etwas abkühlen, ehe ein hart erkämpfter 5:4-Erfolgs nach Penaltyschießen über Augsburg wieder für etwas Entspannung sorgte. Zu diesem Zeitpunkt wirkten unsere Adler allerdings etwas müde, hin und wieder einen Schritt zu spät, waren von ihrem Spielplan und ihrem System phasenweise abgekommen. Doch insgesamt wusste die Mannschaft durchaus zu überzeugen. Schnelles, aggressives Eishockey, starkes Unterzahl, harter Forecheck, dem Gegner nicht viel Zeit und Raum geben, bei Scheibenbesitz ein schneller Aufbau, um ins Angriffsdrittel zu kommen. Mit diesen Mitteln begeisterten die Adler häufig und erzwangen sich den Respekt der Gegner.
Nächster Plachta-Rekord
Mit Blick auf die einzelnen Spieler erlebte vor allem Matthias Plachta einen perfekten Saisonstart. Mit sechs Toren und fünf Vorlagen setzte sich der 32-Jährige in der internen Scorerliste direkt an die Spitze und gehörte auch ligaweit zu den fleißigsten Punktesammlern. Passend dazu stellte der Stürmer einen neuen Torrekord bei den Adlern auf, netzte für die Blau-Weiß-Roten zu diesem Zeitpunkt 167-mal ein und verwies Christoph Ullmann mit 163 Treffern fortan auf den zweiten Platz. Ebenfalls äußerst positiv in Erscheinung getreten waren Bennett, der eine unglaubliche Geschwindigkeit mitbrachte, und Hännikäinen, der einerseits als unermüdlicher Arbeiter voranging, mit sechs Scorerpunkten Mitte Oktober gleichzeitig der dritterfolgreichste Scorer des Teams war.
Kühnhackl hatte ebenfalls bereits gezeigt, warum er zwei Stanley-Cup-Ringe sein Eigen nennt. Der 31-Jährige überzeugte mit einem starken Spielverständnis und klugen Aktionen, mit denen er der eigenen Mannschaft extrem half. Von besonderer läuferischer Klasse war Gilmour. Der Neuzugang startete nicht selten aus der eigenen Zone durch und brachte die Scheibe bis vor den gegnerischen Kasten. Mit drei Toren und einer Vorlage fand sich daneben Verteidigerkollege Korbinian Holzer nach acht Partien wieder. Eine Disziplin, die normalerweise nicht die höchste Priorität beim kompromisslosen Abwehrhüne genießt. Mit Paul Mayer hatte zudem ein letztjähriger Jungadler den Sprung in den Profikader geschafft. Der gerade 18 Jahre gewordene Verteidiger machte seine Sache erstaunlich gut, abgeklärt und routiniert.
Gnadenloses Verletzungspech
So ließen sich die ersten rund zwei Monate mit einem positiven Zwischenfazit versehen. Leider schlug im Anschluss das Verletzungspech gnadenlos zu. Vor allem der Sturm war von zahlreichen Ausfällen gebeutelt. Mit Ryan MacInnis fehlte ein Angreifer gute drei Monate, Stefan Loibl, Jordan Szwarz und Kris Bennett waren ebenfalls mehrere Wochen zum Zuschauen verdammt. Gibt es für Verletzungen nie einen guten Zeitpunkt, kamen sie im Oktober zur völligen Unzeit. Schließlich standen im goldenen Monat gleich zwölf Pflichtspiele auf dem Programm, darunter die dreitägige CHL-Reise in die Slowakei nach Kosice, wo sich die Adler mit einem 4:1-Erfolg sensationell den Hauptrundensieg in der europäischen Königsklasse sicherten. Dieser Kraftakt setzte dem Team stark zu. Vier der letzten sechs Partien vor der Deutschland-Cup-Pause Anfang November wurden verloren. Auf Rang fünf in der Tabelle fanden sich die Adler nach etwas mehr als einem Drittel der Hauptrunde wieder. Die Unterbrechung kam demnach gelegen, bot für die Spieler die wichtige Möglichkeit, sich mental und körperlich zu regenerieren.
Was trotz des keinen Tiefs auffiel: Die Stimmung im Team, der Umgang untereinander, war unverändert positiv. Die Chemie passte, jeder wusste, warum es in dieser Phase nicht so gut lief, und war bereit, seinen Beitrag zu leisten, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Mit Taro Jentzsch hatte allerdings auch ein Spieler die Adler verlassen, nachdem der 23-Jährige lediglich in drei DEL-Partien für die Adler zum Einsatz kam. Im Tausch für Yannick Proske ging der Stürmer zurück nach Iserlohn, wo er von 2020 bis 2022 bereits auf dem Eis Stand. Proske erlebte derweil einen Einstand nach Maß, verbuchte gleich in seinem ersten Spiel den ersten Assist und erzielte nur eine gute Woche später sein erstes Tor im Adler-Trikot. Es war gleichzeitig der erste DEL-Treffer des 20-Jährigen, der bereits von 2019 bis 2021 im Nachwuchs für die Jungadler spielte.
Sportlicher Reißleinenzug
Aufgrund der vielen Verletzung, die eigentlich vom Start weg mitschwangen, konnte das komplette Leistungsvermögen der Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht abgerufen werden. Ende November griffen schließlich doch die Gesetzmäßigkeiten des Sports, Clubchef Daniel Hopp musste die Reißleine ziehen. Denn auch im Anschluss an die Deutschland-Cup-Pause fanden die Adler nur schwer zurück in die Erfolgsspur. Zunächst die 1:4-Niederlage im Champions-Hockey-League-Achtelfinalhinspiel in Rapperswil, im Anschluss die 1:3-Pleite gegen Bremerhaven. Zwar gelang in Ingolstadt ein hart erkämpfter 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen, doch das 1:3 im CHL-Rückspiel und dem damit verbundenem Ausscheiden aus der europäischen Königsklasse drückte gewaltig auf die Stimmung.
Ließ der 4:1-Erfolg über Wolfsburg nochmals kurz Hoffnung aufkommen, sahen sich die Verantwortlichen nach der 1:5-Niederlage in München endgültig zum Handeln gezwungen. Die Adler befanden sich in einem sportlichen Tief, waren in der Tabelle auf Rang neun abgerutscht. Cheftrainer Lundskog, Co-Trainer Hill und Sportmanager Alavaara wurden mit sofortiger Wirkung von all ihren Aufgaben entbunden. Mit Dallas Eakins übernahm ein NHL-erfahrener Trainerroutinier sowohl den Job hinter der Bande als auch den des Managers. Mittwochvormittags in Frankfurt gelandet, am Nachmittag die erste Kabinenansprache gehalten, am frühen Abend das erste Training geleitet und am späten Abend in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt: Der 56-Jährige hatte einen turbulenten ersten Tag an seiner neuen Wirkungsstätte.
Eakins der neue starke Mann
„Meine Hauptaufgaben in den ersten Tagen und Wochen liegen nicht darin, viel über Taktik und Reihenzusammenstellung nachzudenken. Ich will zunächst an das Mindset der Spieler. Ich will, dass jeder einzelne genau weiß, wo er ist, was er macht und was unsere Ziele sind. Mannheim ist eine Stadt, die sehr emotional mit dem Eishockey und den Adlern verbunden ist. In dieser Stadt wird hart gearbeitet, harte Arbeit toleriert. Das ist genau der Ansatz, den ich bei der Mannschaft verinnerlichen will“, wusste Eakins aufgrund eines früheren Besuchs in Mannheim im Rahmen der Kooperation zwischen den Adlern und der NHL-Organisation der Toronto Maple Leafs, welche Grundeinstellung er von seinen Jungs verlangt. „Es war gut zu sehen, dass das Team an der aktuellen Situation interessiert ist. Sie wissen, dass sie einen Anteil daran haben, übernehmen Verantwortung. Es ist ihnen nicht egal, was passiert ist. Sie sind derzeit vielen unterschiedlichen Emotionen ausgesetzt. Jetzt braucht es wieder Selbstvertrauen, und das kommt unter anderem dadurch, dass wir konstant hart arbeiten und jeder sich selbst, aber auch allen anderen vertraut. Ich will, dass sich eine gewisse Einstellung bei den Jungs verinnerlicht. Ich will die Jungs dazu inspirieren, dass sie aus sich selbst heraus jeden Tag den Anspruch haben, besser zu sein“, wählte der 56-Jährige bewusst einen Ansatz, der auf Eigenverantwortung abzielt.
Gleichzeit wusste der gebürtige US-Amerikaner, was es nicht braucht: „Wir brauchen keine Negativität. Negativität, sich selbst, die Organisation oder andere ständig in Frage zu stellen, zerstört auf Dauer alles. Wenn Fehler passieren, muss man sich vielmehr fragen, was man jetzt und hier besser machen kann. Im Anschluss braucht es eine neutrale Grundeinstellung, zu der wir immer wieder zurückkehren müssen. Denn im Erfolgsfall zu euphorisch zu werden, wirkt sich ebenso negativ auf die Leistung aus. Man wird zu selbstzufrieden, legt sich zu sehr zurück.“
Starker Zwischenspurt
Zwar brauchte es noch vier Partien, ehe die Handschrift von Eakins ersichtlich wurde, doch in der Folge fuhren die Adler im Dezember und damit in einer weiteren Hochphase der Saison mit zahlreichen Spielen wichtige Zähler ein, gewannen von Mitte Dezember bis Ende Januar elf ihrer 16 Begegnungen, blieben in nur drei Partien punktlos. Und das, obwohl aufgrund der Handball-EM, die zu Teilen in der SAP Arena ausgetragen wurde, eine längere Phase mit fünf Auswärtsspielen am Stück anstand. Das System von Cheftrainer Eakins griff immer besser. Die Spieler hatten die taktischen Vorgaben, Pass- und Laufwege mehr und mehr verinnerlicht. Auch beim 3:2-Derbysieg nach Verlängerung gegen Frankfurt, beim „Spiel der leuchtenden Herzen“ drei Tage vor Heiligabend, hatte alles gepasst: Der Gänsehautmoment, wenn zahllose blinkenden Ansteckherzen den abgedunkelten Innenraum der SAP Arena in ein rotes Lichtermeer verwandeln. Die besondere Atmosphäre, wenn die Adler auf Löwen treffen, und die ausgelassene Stimmung, wenn nach Spielende unsere Jungs die Arme zum Jubeln nach oben reißen.
Es war auch die Zeit, in der Woche für Woche die phasenweise sehr lange Verletztenliste kontinuierlich kürzer wurde. Nachdem die Adler fast ausschließlich im Sturm von Ausfällen geplagt wurden, verbesserte sich mit der Rückkehr von MacInnis, Plachta, Bennett und Vey sowohl das Energielevel der Mannschaft als auch der offensive Ertrag sowie das Powerplay. Von Ende Januar bis Ende Februar standen die Adler in numerischer Überlegenheit bei einer Erfolgsquote von 50 Prozent. Einer, der in dieser Zeit nach einer Verletzung allerdings nicht wieder aufs Eis zurückkehrte, war Tyler Ennis. Der 34-järhige Stürmer, der über 700 NHL-Spiele bestritt und Ende Oktober zu den Adlern wechselte, erlitt nach nur sieben Partien eine schwere Nackenverletzung, die ihn letztlich dazu zwang, seine Karriere zu beenden.
Tor für den Torhüter
Während der Abschied des technisch versierten Kanadiers ein trauriger und schwerer Moment für alle Beteiligten war, gab es Mitte Januar aber auch ein äußerst positives Ereignis. Torhüter Tiefensee gelang beim Sieg in Iserlohn der Treffer zum 5:2. Sein Gegenüber Andreas Jenike hatte sein Gehäuse zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen, sein Mitspieler Sven Ziegler verfehlte im Angriffsdrittel beim Pass zurück an die blaue Linie den Mitspieler und der Puck rutschte bis ins eigene Tor. Da Tiefensee als letzter Adler-Spieler die Scheibe berührt hatte, bekam er den Treffer gutgeschrieben. Eine doppelte Kuriosität, die man nicht allzu oft zu sehen bekommt. Ebenso wie zwei Treffer in derselben Unterzahlsituation. So geschehen Anfang Februar, als die Adler in Straubing zu Gast waren und es im Schlussdrittel 3:3 stand. Maximilian Eisenmenger und Stefan Loibl fuhren in der 50. und 52. Minute jeweils einen Unterzahlkonter, schlossen diesen mit dem 4:3 und dem 5:3 ab, sorgten so für die Entscheidung.
Personell legten die Adler in der anschließenden Spielpause nach. Mit Keaton Thompson kam ein solider und erfahrener Verteidiger nach Mannheim, um der Defensive mehr Tiefe zu verleihen. Unverhofft entschied sich zudem Leon Gawanke für eine Rückkehr nach Deutschland. Der Nationalverteidiger erhielt von seiner NHL-Organisation der San José Sharks die Freigabe, sodass der 24-Jährige kurz darauf im Flieger nach Frankfurt saß. Im vergangenen Sommer unterschrieb der gebürtige Berliner einen Vierjahresvertrag bei den Adlern, bekam kurz darauf aber nochmals die Möglichkeit, sich bei den Sharks zu versuchen. Ausschließlich in der unterklassigen AHL zum Einsatz gekommen, blieb dem offensivstarken Rechtsschützen ein NHL-Spiel aber verwehrt. Für die Adler war Gawanke in jedem Fall eine wichtige Verstärkung im Endspurt der Saison.
Retrospiel als Farbtupfer
Auch beim Retro-Spieltag, den die Adler anlässlich des 30-jähigen PENNY DEL Jubiläum am 23. Februar gegen Nürnberg veranstalteten, gab Gawanke eine gute Figur ab. Für diese Partie zogen sich die Jungs in Anlehnung an das Trikot der Saison 1994/95 gelbe Jerseys über. Ein auffälliger Farbtupfer für eine ganz besondere Partie, die die Adler mit 3:2 nach Penaltyschießen für sich entscheiden konnten. Mit einer 1:3-Niederlage in Ingolstadt sowie einem klaren 6:2-Erfolg über den späteren sportlichen Absteiger Augsburg beschlossen die Adler den zweiten Monat des Jahres, ehe sie mit einem guten Auftritt bei der knappen 3:4-Niederlage nach Verlängerung in Bremerhaven und einem starken 6:1-Erfolg in Köln die Hauptrunde auf Platz sieben beendeten. Schon wieder war eine Hauptrunde zu Ende gegangen. Schon wieder war diese lange Strecke, die Ende Juli, wenn die Mannschaft das erste Mal nach der Sommerpause wieder zusammenkommt, noch so gewaltig aussieht, verflogen. Sieben Monate waren vergangen. 52 Hauptrundenpartien wurden in dieser Zeit gespielt
Zwar wurde die direkte Viertelfinalqualifikation verpasst, doch die Aufgabe gegen Nürnberg in der ersten Playoff-Runde wussten unsere Adler souverän zu meistern. So folgte auf den knappen, aber verdienten 2:1-Heimsieg zwei Tage später ein ungefährdeter 6:3-Erfolg in Nürnberg – der Einzug ins Viertelfinale war perfekt. Dort trafen die Adler auf den Hauptrundenzeiten Berlin. Gleich im ersten Spiel setzten die Adler ein Ausrufezeichen, siegten mit 7:1 in der Hauptstadt. In den folgenden vier Begegnungen boten die Adler den Eisbären aufopferungsvoll die Stirn, hätten jede dieser Partien auch gut und gerne für sich entscheiden können, doch Berlin stellte sich cleverer an, gewann mit 4:2, 3:2, 3:1 sowie 3:2 und zog so ins Halbfinale ein, während für die Adler die Saison am 26. März zu Ende ging.