Ein Club im Wandel

Schon Anfang Mai begannen die deutschen Spieler in Mannheim mit der Vorbereitung auf die PENNY DEL Saison 2024/25. Ruderzüge, Schlittenziehen, Schulterpresse, Kniebeugen, Kreuzheben, Sprints, Steigerungsläufe – im Kraftraum und auf der Aschebahn wurde ordentlich geschwitzt. Eishockey ist ein Wintersport, keine Frage. Die Grundlagen für eine lange Saison werden aber eben im Sommer gelegt. Bei der immensen Bedeutung des Off-Ice-Trainings vor, aber auch während der Spielzeit ist es wenig verwunderlich, dass die Adler ihren Athletikbereich auf ein breiteres Fundament gestellt hatten. Demnach bekam der bisherige Athletikcoach Jörn Krebs zu dieser Saison Verstärkung von Robert Mager sowie Anton Blessing. Beratende Unterstützung erhielt das Trio zudem vom Team der Leistungsdiagnostik der TSG Hoffenheim, geleitet von Dr. Sascha Härtel.
Die Erweiterung des Office-Trainings bezog sich dabei jedoch nicht nur auf die Adler, auch die Jungadler sollten künftig davon profitieren. Ziel der engeren Verzahnung war und ist einerseits die Einführung einer einheitlichen Trainingsphilosophie von den Profis bis hin zum Nachwuchs. Anderseits soll den Athleten im Rahmen der zielgerichteten Betreuung umfassendes Wissen über Ernährung und Lifestyle vermittelt werden, um das Maximum aus ihnen herauszuholen.
Doch nicht nur beim Team hinter dem Team hatte sich im Sommer 2024 etwas getan. Nach diversen Spieler-Verabschiedungen und einigen Vertragsverlängerungen konnten schnell die ersten Neuzugänge verkündet werden. Luke Esposito kam aus Augsburg, Kristian Reichel aus der nordamerikanischen AHL, Lukas Kälble aus Bremerhaven, Tobias Fohrler aus der Schweiz. Der Deutsch-Tscheche Reichel, dessen Vater Robert und auch Onkel Martin bereits Erstliga-Erfahrungen in Deutschland gesammelt hatten, hatte einen Dreijahresvertrag unterzeichnet. Mit Kälble hatten die Adler einen weiteren deutschen Neuzugang unter Vertrag genommen, der mit dem Wechsel nach Mannheim in seine Heimatstadt zurückkehrt. Der 26 Jahre alte Verteidiger war zuletzt für Ligakonkurrent Bremerhaven aktiv, wurde mit den Pinguins Vizemeister.
Neuzugänge mit Stallgeruch
Kälble, der einen Dreijahresvertrag unterzeichnet hat, durchlief zunächst die Nachwuchsstationen des Mannheimer ERC, ehe er 2013 in die Organisation der Jungadler wechselte. 2016 wagte der damals 19-Jährige den Sprung nach Übersee, schloss sich dem USHL-Club Fargo Force an. In der Folge stand Kälble insgesamt fünf Jahre in der College-Liga NCCA auf dem Eis. Noch in der Saison 2021/22 absolvierte Kälble seine ersten Profispiele für die Florida Everblades in der unterklassigen ECHL, für die er auch 2022/23 seine Schlittschuhe schnürte. Vor der abgelaufenen Spielzeit kehrte Kälble schließlich nach Deutschland zurück. Für den Vizemeister absolvierte der gebürtige Mannheimer insgesamt 60 Partien, in denen er vier Tore und 21 Vorlagen verbuchen konnte.
Ebenfalls eine deutsche Verstärkung in der Verteidigung und ein Rückkehrer ist Fohrler. Der 26-Jährige, der bereits von 2011 bis 2013 in der Schülerbundesliga für die Jungadler aufs Eis ging, wechselte vom Schweizer Erstligaclub HC Ambrì-Piotta nach Mannheim. Fohrler wurde in Troisdorf geboren, schloss sich aber bereits im Alter von 18 Jahren dem U20-Team von Zug an. In den folgenden drei Jahren sammelte der 1,95 Meter große und 105 Kilogramm schwere Rechtsschütze für den EVZ Erfahrungen im Profi-Eishockey. 2019 wechselte der deutsche Nationalspieler zum HC Ambrì-Piotta, wo er mit seiner stabilen Defensivleistung zu überzeugen wusste.
Einen Transfercoup landeten die Adler mit der Verpflichtung von Marc Michaelis. Der 28-jährige gehörte bis 2014 dem Mannheimer Nachwuchs an, ehe er im Alter von 18 Jahren den Sprung nach Übersee wagte. Nach zwei Jahren im nordamerikanischen Nachwuchs wechselte der 1,80 Meter große und 85 Kilogramm schwere Linksschütze in die NCAA und war dort für die Minnesota State University aktiv, die er von 2018 bis 2020 sogar als Kapitän anführte. 2020 gelang Michaelis der Sprung in den Profibereich. Für die Vancouver Canucks absolvierte der Stürmer 15 NHL-Partien. Leider blieben dem Spielgestalter weitere Einsätze in der besten Liga der Welt verwehrt.
Vom Panther zum Adler
Nach einem weiteren Jahr für die Toronto Marlies in der unterklassigen AHL schloss sich Michaelis 2022 den SCL Tigers in der Schweiz an, für die er in 45 Begegnungen 15 Tore und 24 Vorlagen verbuchte. 2023 unterschrieb Michaelis einen Zweijahresvertrag beim EV Zug, der aber vorzeitig aufgelöst wurde. Für den Schweizer Meister von 2021 und 2022 bestritt er in der Spielzeit 2023/24 50 Hauptrundenspiele, war mit 13 Toren und 24 Vorlagen zweitbester Punktesammler des Teams. In elf Playoff-Spielen ließ Michaelis, der sich in den vergangenen Jahren über den Sommer häufig in Mannheim fitgehalten hatte, weitere sechs Punkte folgen. Gänzlich neu in Mannheim ist derweil Esposito. Der 30-jährige US-Amerikaner wechselte vor der Saison 2023/24 aus der nordamerikanischen AHL nach Augsburg, bestach dort durch seine läuferischen Fähigkeiten, seine Übersicht und sein Spielverständnis. Während er in rund 350 AHL-Partien für Grand Rapids und Bakersfield 37 Tore und 86 Vorlagen verbuchen konnte, erzielte der Neffe von Paul und Mark Messier in 52 Hauptrundenpartien für die Panther zehn Tore und bereitete 24 weitere Treffer vor.
Einen weiteren Rückkehrer hatten die Adler zudem in Samuel Soramies. Allerdings hatten zwischenzeitliche Veränderungen sowohl im Trainerstab als auch in der Zusammenstellung des Kaders zur Folge, dass für Soramies selten eine Rolle gefunden werden konnte, die seinen sportlichen Ansprüchen in dieser Phase der Karriere gerecht wurde. Anders bei Matthias Plachta, der seinen Kontrakt vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2026 verlängert hatte. Der beste Torschütze der Clubgeschichte, der beste Vorlagengeber der Clubgeschichte und der beste Punktesammler der Clubgeschichte trägt also weiterhin das Adler-Trikot. Und auch Yannick Proske blieb an Bord. Der 21-jährige Stürmer wechselte vergangenen Oktober während der Saison nach Mannheim, unterschrieb bei den Adlern einen Einjahresvertrag mit clubseitiger Option für eine weitere Spielzeit. Nach längeren Gesprächen war Mitte Juli auch klar, dass Markus Hännikäinen wieder in die Quadratestadt zurückkehren wird.
Endspurt auf die Eiszeit
Der Kader hatte demnach schon recht früh sein fast finales Gesicht. Auch Vorbereitungsplan und Spielplan waren im Juli bekannt. Das Udo-Scholz-Fest, ehemals Hoffest, feierte Anfang des Monats eine gelungene Premiere, während an dessen Ende sich alle Spieler wieder in Mannheim einfanden. Trotz des noch vorherrschenden Sommers wurde wieder fleißig geschuftet. Es war der Endspurt. Der Endspurt auf die neue Eiszeit. Eine Eiszeit, in der die Adler ihre Arbeit fortsetzten, die Arbeiten daran, zu ihrer Identität zurückzufinden. So erhielt nach dem Viertelfinal-Aus gegen Berlin Ende März 2024 dieses Vorhaben einen gewaltigen Schub. „Ein Club im Wandel“ wurde zum Credo. Ein Credo, dem sich in der Folge alles unterordnen sollte und weiter soll. Bei der Auswahl der Neuzugänge wurde neben sportlichen Gesichtspunkten vor allem darauf geachtet, Spieler mit einer Identifikation zu Mannheim, zu den Adlern zu finden. Michaelis, Kälble, Fohrler und Soramies kamen mit Lokalbezug und gegenseitiger Vertrautheit. Eine ähnliche Verbindung gab es zwischen Leon Gawanke und seinem Verteidigerpartner Nick Cicek und zwischen Gawanke und Reichel. Michaelis und Plachta waren ein weiteres gut harmonierendes Duo, und dass sich die Finnen Hännikäinen und Jyrki Jokipakka verstanden, war wenig überraschend. So lässt sich durch die gesamte Mannschaft eine starke Bindung, ein großer Zusammenhalt, das so wichtige Gemeinschaftsgefühl ausmachen. Ein Spirit, der ansteckend ist. Ein Spirit, der in jeder Partie, in jedem Training zu spüren und zu sehen war.
So ließ sich gleich im ersten Vorbereitungsspiel Ende August erkennen, dass eine andere, eine veränderte Adler-Mannschaft auf dem Eis steht. Eine jüngere, hungrige Mannschaft. Eine Mannschaft, die Raum für Entwicklung und Verbesserung hat, die sicher noch wachsen kann, wachsen muss. Aber eine Mannschaft, die das will. Die das gemeinsam will. In den noch folgenden fünf Testspielen gegen starke Schweizer Mannschaften zeichnete sich ein immer stärkeres Band zwischen den insgesamt 27 Spielern ab. Und nach und nach griffen auch die taktischen Vorgaben des Trainierteams besser. Es entstand ein immer klareres Bild davon, welches Eishockey Cheftrainer Dallas Eakins spielen will. Laufintensiv, offensiv, körperlich, zielstrebig. So lag der Fokus in den insgesamt fünf Wochen der Vorbereitung auch stets auf der Entwicklung des eigenen Spiels und nicht so sehr auf den einzelnen Ergebnissen der Begegnungen.
Gelungener Auftakt
Da Ergebnisse in der Vorbereitung ganz allgemein immer mit Vorsicht zu genießen sind, da einfach nie ganz klar ist, in welcher Phase sich die einzelnen Teams befinden, was der Trainer in einer einzelnen Partie vielleicht sehen oder ausprobieren will, ist die Anspannung vor dem eigentlichen Liga-Auftakt doch immer immens. So auch in diesem Jahr. Einmal mehr fand der Auftakt der PENNY DEL für die Adler gegen Landesrivale Schwenningen statt. Die Wild Wings hatten sich in den vergangenen Jahren zu einem extrem unangenehmen Kontrahenten entwickelt, sodass im Vorfeld klar war, dass es von Anfang an zur Sache gehen wird. Ein langsames Rantasten oder Hochfahren des Systems hatte keinen Platz. Recht souverän, vielleicht sogar ein wenig überraschend souverän präsentierte sich das stark veränderte Team schließlich erstmals seinen Fans, gewann 4:3 gegen die Schwarzwälder. Zwar musste sich das Team um Kapitän Michaelis zwei Tage später in Köln mit 1:3 geschlagen geben, allerdings war hier die eher mäßige Chancenverwertung der Grund für die Niederlage.
Am zweiten Wochenende bewiesen die Adler beim 2:1-Erfolg nach Verlängerung bei Vizemeister Bremerhaven einen langen Atem, während die ersten beiden Oktober-Vergleiche mit Nürnberg (6:5) und Augsburg (6:1) glatt gewonnen wurden. Beim 1:3 gegen Ingolstadt zum Abschluss der ersten Englischen Woche war einmal mehr die eigene Chancenverwertung die Baustelle. Da nur fünf Tage später ein fulminanter 6:2-Sieg in Straubing folgte, war klar, dass die Torproduktion durchaus funktioniert. Das 1:3 in Wolfsburg Mitte Oktober war wiederum auf ein starkes Powerplay der Niedersachsen zurückzuführen. Alle drei Gegentore kassierten die Adler in numerischer Unterlegenheit. So verfestigte sich auch über die ersten Wochen der Saison der Eindruck, dass mit den Adlern 2024/25 ein Team auf dem Eis steht, dass als eine Art Monoblock funktioniert. Unzertrennlich zusammengeschweißt. Mit einem klaren Ziel vor Augen, mit einer Vision, einem Plan, einer genauen Vorstellung, welches Eishockey gespielt werden soll.
Vierfacher Bennett
Selbstredend birgt jede einzelne Begegnung stets Potenzial für eine eigene Geschichte. So war der Sieg in Bremerhaven einer auf den letzten Drücker. Plachta gelang erst 14 Sekunden vor Schluss der 1:1-Ausgleich, Jokipakka war dafür nach 94 Sekunden in der Verlängerung für den Siegtreffer zur Stelle. Der Mann des Spiels in Straubing war zweifellos Kris Bennett. Waren zuvor jeweils unterschiedliche Torschützen für die Treffer in einer Partie verantwortlich, gingen gleich vier der sechs Tore bei den Tigers auf das Konto des 28-jährigen Kanadiers. Sicher auch kein zu unterschätzender Fakt war der Druck, der im Oktober auf den Schultern von Arno Tiefensee lastete. Denn mit Felix Brückmann verletzte sich sein gleichberechtigter Torhüter-Partner, sodass der erst 22 Jahre junge Tiefensee acht der ersten zehn Spiele zwischen den Pfosten stand. Allerdings bekam er von seinen Vorderleuten reichlich Unterstützung. Ende Oktober waren die Adler das Team, das ligaweit die wenigsten Schüsse auf das eigene Tor zuließ.
Was sich ebenfalls wie ein roter Faden durch die Saison unserer Adler zog, war die Heimstärke. Mit neun Siegen aus elf Partien in der SAP Arena gehörte das Team von Cheftrainer Eakins Anfang Dezember zu den zwei punktbesten Teams auf eigenem Eis. Passend dazu verloren die Adler im gesamten November keines der vier Heimbegegnungen und auch die erste Partie im Dezember gegen München wurde gewonnen. Genau in diesem Spiel gab Neuzugang Zac Leslie sein Adler-Debüt. Der 30 Jahre alte Kanadier wurde in der Deutschland-Cup-Pause Anfang November verpflichtet. Nachdem der 1,82 Meter große und 77 Kilo schwere Linksschütze die vergangenen Jahre überwiegend in der AHL zum Einsatz kam und zuletzt zwei Spielzeiten für Kunlun in der KHL verbrachte, ging er die restliche PENNY DEL Saison 2024/25 für die Adler aufs Eis.
Plötzlich Sand im Getriebe
Was alle Jungs im Kader einte, war der Umstand, dass Selbstaufgabe oder Resignation nicht zum Eigenschaftsfundus gehörten. Zusammenhalt wurde großgeschrieben, die Stimmung in der Kabine war gut. Das sind Dinge, die nicht trainiert, nicht erzwungen werden können. Allerdings Dinge, die es braucht, um überhaupt im Rennen um die vordersten Plätze mitmischen zu können. Und dann war es plötzlich wieder so weit: Weihnachten stand quasi direkt vor der Tür. Vesperkirche und Charity Dinner läuteten die Zeit zum wohl emotionalsten Spiel der Saison ein. Das „Spiel der leuchtenden Herzen“, traditionell das letzte Heimspiel vor Heiligabend, fand am 22. Dezember gegen Bremerhaven statt. Einmal mehr ein Spiel mit Gänsehautgarantie.
Im Anschluss an das gewonnene „Spiel der leuchtenden Herzen“ gegen Bremerhaven und dem Sieg am zweiten Weihnachtsfeiertag in Augsburg hatten die Adler aber plötzlich Sand im Getriebe. Die Jungs kassierten zu viele Gegentore, nahmen zu viele Strafen, nutzten ihre Chancen nicht mehr. Und irgendwann kam das Mentale dazu. Das Selbstvertrauen ging in den Keller, man probierte Dinge mit der Brechstange, machte sie unnötig kompliziert, statt das Spiel einfach zu halten. Vor allem das verlorene Winter Game im Deutsche Bank Park in Frankfurt gegen die Löwen Anfang des Jahres 2025 schmerzte, auch das deutliche 3:9 gegen den amtierenden Meister aus Berlin tat weh.
Schwerer Verlust
Aber das Gute am Eishockey-Sport ist, dass man recht schnell die Möglichkeit erhält, es besser zu machen, und so kehrte das Team Mitte Januar wieder auf die Siegerstraße zurück. Auf sechs Niederlagen in Serie folgten acht Siege aus neun Partien. Mit Vertrauen ins eigene System und aufs eigene Können. All das rückte Ende Januar aber in den Hintergrund. Tobias Eder, Stümer der Eisbären Berlin, deutscher Nationalspieler, früherer Teamkollege von einigen unserer Spieler, verstarb im Alter von nur 26 Jahren an Krebs. Die gesamte Eishockeyfamilie trauerte gemeinsam. „Die Nachricht von Tobis Tod hat uns tief erschüttert. Die Eishockey-Welt ist eine kleine. Man läuft sich regelmäßig über den Weg, hat verschiedene Berührungspunkte, auch wenn man nicht für denselben Club aktiv ist. Die Vorstellung, dass Tobi plötzlich kein Teil mehr dieser Familie ist, ist nur schwer zu ertragen. Mit 26 Jahren hatte er noch eine große Zukunft vor sich, sowohl beruflich als auch privat. Der Tod von Tobi ist ein Schicksalsschlag, der lange Zeit nachwirken wird“, äußerte sich Adler-Geschäftsführer Matthias Binder betroffen.
Es war nicht leicht, zurück in den Alltag zu finden, aber es musste gelingen. Dennoch hatte man einmal mehr erfahren, wie privilegiert wir sind, unserem Sport, unserer Leidenschaft ungezwungen nachgehen zu können. Ein bisschen mehr Demut schwingt seither sicher mit. Zur zweiten Ligapause im Februar wurde mit Tim Lovell ein Verteidiger-Youngster verpflichtet, für den der Schritt in Richtung Profi-Eishockey aber noch zu früh kam, während Austin Ortega als offensive Unterstützung zum Team stieß. Der 30-Jährige ist in der DEL kein Unbekannter, war in der Vergangenheit bereits für Berlin und München aktiv. Bei seinen insgesamt 13 Partien für die Adler steuerte der Amerikaner drei Treffer und fünf Vorlagen bei.
Berlin eine Nummer zu groß
Und dann war sie auf einmal gespielt, die PENNY DEL Hauptrunde 2024/25. 24 Wochen. Sechs Monate. 52 Partien. Der ERC Ingolstadt war verdienter Hauptrundensieger, die Eisbären Berlin erster Verfolger – beide für die Champions Hockey League qualifiziert. Für unsere Adler endete die Reise auf Rang vier. Damit hatten sich die Jungs um Cheftrainer Eakins das Heimrecht im Viertelfinale gesichert. Gegner war der EHC Red Bull München. Dreimal in der DEL-Playoff-Geschichte kam es bislang zu dieser Paarung. 2001 und 2019 jeweils im Finale mit dem besseren Ausgang für unsere Jungs. 2018 wurde das Halbfinale gegen die Landeshauptstädter verloren. Die geilste Zeit im Eishockey-Kalender begann. Wieder war die Taktung hoch, denn meist wurde im Zwei-Tage-Rhythmus gespielt. Die Intensität, die Anspannung stieg. Auf dem Eis. Auf der Bank. Auf den Rängen. Es ging um alles oder nichts. Jede Entscheidung, jeder Fehler, jeder Millimeter, jede Millisekunde konnte Einfluss auf den weiteren Verlauf nehmen. Die Geschwindigkeit nahm zu, jeder war von unbändigem Willen getrieben. Es war die Zeit, die unglaublich aufreibend ist, die aber auch jede Menge Spaß macht.
Sechs umkämpfte Partien sollten Folgen. Zunächst mit der 1:0-Serienführung für die Adler, gefolgt von zwei Niederlagen und dem Viertelfinalrückstand. Doch die Adler kämpften sich in die Serie zurück und entschieden Spiel sechs in München für sich. Das Halbfinale war gebucht. Dort wartete mit den Eisbären der spätere Meister, der letztlich auch eine Nummer zu groß war. Berlin zog nach vier Spielen ins Finale sein, für die Adler war die Saison am 08. April beendet.