Unter anderen Vorzeichen
Auf dem Papier ist es eine klare Angelegenheit: Wenn die Adler Mannheim am Sonntag (14.30 Uhr) in Nürnberg antreten, gastiert der Tabellenerste der Gruppe Süd beim Tabellenletzten. Auch der 5:1-Erfolg der Mannheimer zum Auftakt in die PENNY-DEL-Saison 2020/21 vor knapp einem Monat unterstreicht auf den ersten Blick die unterschiedlichen Kräfteverhältnisse. Doch die Begegnung bei den Franken wird alles andere als ein Selbstläufer.
„Ich erwarte am Sonntag einen ganz anderen Gegner. Das erste Spiel können wir abhaken. Die Ice Tigers haben ein paar neue Leute im Kader, sind läuferisch besser geworden, haben den Respekt abgelegt und spielen unangenehm“, gibt Adler-Cheftrainer Pavel Gross nichts auf Tabellenplatzierungen und vergangene Spiele. Vielmehr richtet der 52-Jährige den Blick auf die eigene Mannschaft. „Wir müssen besser aus der Kabine kommen als in unseren letzten Partien und unser System 60 Minuten durchziehen.“
Außerdem ließen die Coaches in den letzten Trainingseinheiten am Powerplay arbeiten. Mit 12,5 Prozent haben die Adler in dieser Rubrik noch Luft nach oben. „Ich lasse nicht gelten, dass die Formationen durch Verletzungen durcheinandergewürfelt werden. Wir sind manchmal einfach zu scheibenverliebt. Der Puck muss sich bewegen, die Spieler ohne Scheibe müssen sich anbieten und die Pässe müssen hart kommen. Wir sind zu berechenbar. Wir brauchen mehr Schwung und Bewegung, müssen härter zum Tor gehen. Das wissen die Jungs aber, jetzt gilt es, das aufs Eis zu bringen“, fordert Gross.
Positives von Schira
Apropos Verletzungen: Nach dem Bandencheck von Colby Robak haben sich die schlimmsten Befürchtungen für Matthias Plachta nicht bewahrheitet. Dennoch wird der Nationalstürmer für mindestens zwei Wochen ausfallen. Ob Tommi Huhtala spielen kann, wird sich erst kurzfristig zeigen. Daher weilt derzeit wieder Förderlizenzspieler Yannik Valenti in Mannheim. „In der Defensive werden wir keine Änderungen vornehmen“, stellt sich für Gross die Verteidigung durch die Verletzungen von Cody Lampl, Sinan Akdag und Mark Katic von selbst auf.
Positives gibt es derweil von Neuzugang Craig Schira. Die letzten beiden Corona-Tests des 32-Jährigen fielen negativ aus. Bei einer dritten Negativtestung am Samstag kann der Kanadier in der kommenden Woche mit dem „Return-to-Play-Protokoll“ beginnen und bei erfolgreichem Durchlaufen im Anschluss voll in den Spiel- und Trainingsbetrieb einsteigen.