Gegnercheck: Augsburger Panther
Lange Zeit mit guten Chancen auf die Playoffs schlossen die Augsburger Panther die vergangene Spielzeit dann doch auf eher enttäuschende Art und Weise ab. Vorletzter in der Südgruppe, die viertmeisten Gegentore und schwache 12,8 Prozent Powerplay. Nach diesen Erfahrungen gab Geschäftsführer Lothar Sigl als Ziel für die aktuelle Saison gegenüber der Eishockey NEWS aus, „nicht in das Abstiegsgemetzel zu geraten.“
Im Tor vertrauen die Verantwortlichen weiterhin auf das Gespann Olivier Roy und Markus Keller. Der 30 Jahre alte Roy geht bereits in seine fünfte Panther-Saison, begann in den ersten Jahren mit Fangquoten um 92 Prozent, ließ jedoch Stück für Stück nach. Dass der Kanadier recht verletzungsanfällig ist, dürfte mit ein Grund für die abnehmende Tendenz sein. Auch aktuell fehlt Roy den Panthern aufgrund einer Adduktorenverletzung für insgesamt sechs Wochen. Umso wichtiger ist, dass Backup Keller sein volles Leistungsvermögen abrufen kann. Mit bislang 44 Gegentoren gehört die Defensivabteilung der Fuggerstädter aber nicht unbedingt zu den sichersten der Liga.
Während es bei den Schlussmännern demnach keine Veränderung gab, blieben die Umbauarbeiten am weiteren Kader ebenfalls überschaubar. Zwar verließen mit Steffen Tölzer und Simon Sezemsky zwei tragende Persönlichkeiten den Club. Vor allem beim 36-jährigen Tölzer, der in der Saison 2003/2004 seine erste Partie für die Panther bestritt, viele Jahre Kapitän war und in der DEL für kein anderes Team auflief, zeigte die Formkurve aber stark nach unten. Mit Jesse Graham kam ein körperlich stabiler Kanadier im besten Eishockeyalter, der die vergangene Saison recht erfolgreich in Finnland aktiv war und in Augsburg bislang vor allem durch sein gutes Aufbauspiel und dem Auge für den Mitspieler besticht.
Heimstärke vs. Auswärtsschwäche
Im Angriff verabschiedeten sich Thomas Holzmann und Ex-Adler Alex Lambacher in die DEL2, Jaroslav Hafenrichter wechselte in die Oberliga. Mit Spencer Abbott und Danny Kristo verließen zwei der vier Topscorer der vergangenen Saison ebenfalls den Club. Ersatz wurde in Colin Campbell gefunden, der in den zurückliegenden Jahren als konstanter Punktesammler in der AHL galt. Auch in Wien konnte der körperlich robuste Kanadier zuletzt überzeugen. Mit der Verpflichtung von Chad Nehring gingen die Verantwortlichen ein gewisses Risiko ein. Der 34-jährige Deutsch-Kanadier absolvierte in der vergangenen Saison verletzungsbedingt kein einziges Spiel. Mit David Stieler, Brad McClure, Adam Payerl und Drew LeBlanc verfügt das Team von Neu-Trainer Mark Pederson, der 2001 als Spieler mit den Adlern Meister wurde, über einen guten Stamm an torgefährlichen Angreifern. Allerdings wartet LeBlanc noch auf seinen ersten Saisontreffer. Spielmacher Matt Puempel, der Ende September aus Malmö verpflichtet wurde, fand sich dafür recht schnell ins Mannschaftsgefüge ein und steht nach sechs Partien bereits bei zwei Toren und einer Vorlage.
Mit dem neunten Platz nach 13 Partien können die Panther durchaus zufrieden sein. Vor allem im heimischen Curt-Frenzel-Stadion läuft es recht ordentlich. Fünf Siege aus sieben Partien stehen hier zu Buche. Auswärts haben die Panther aber erst eine Partie für sich entscheiden können. Das kränkelnde Powerplay der Vorsaison ist mit aktuell 21,28 Prozent Erfolgsquote vorerst Geschichte, dafür drückt der Schuh nun in Unterzahl. Mit 70,27 Prozent kassieren nur die Bietigheim Steelers mehr Gegentreffer in numerischer Unterlegenheit als Augsburg.
Foto: City Press