Wochen des Gefallens
Der Oktober hat es in sich: zwölf Spiele waren binnen 30 Tagen für unsere Adler vorgesehen, macht rechnerisch alle zweieinhalb Tage eine Partie. Nun musste das Topduell zwischen Mannheim und München, das für heute Abend angesetzt war, verlegt werden. Zahlreiche Corona-Infektionen sowie zusätzlich einige verletzte Spieler bei den Red Bulls bewogen die Verantwortlichen der Adler, einer Verschiebung zuzustimmen. Allzu gemütlich kann es sich das Team von Adler-Cheftrainer Pavel Gross aber nicht machen, denn mit Augsburg (Freitag, 19.30 Uhr) und dem Auswärtsauftritt in Krefeld (Sonntag, 14.00 Uhr) warten zwei unangenehme Gegner auf den Tabellenführer.
„Als Trainer verantworten wir nicht nur Siege und Tore. Wir haben auch die Pflicht, die Gesundheit unserer und der gegnerischen Spieler zu schützen. Unter den aktuellen Voraussetzungen in München wäre es nicht zumut- und vertretbar gewesen, das Spiel durchzuführen“, gab es für Pavel Gross keine Alternative zur Spielverlegung. „Uns war allen klar, dass auch die Saison 2021/22 nicht frei von Corona sein wird. Da braucht es eine gewisse Flexibilität und Solidarität in der Liga“, führte Gross abschließend zu diesem Thema aus, ehe im Pressetalk der Fokus auf der Freitagsbegegnung gegen Augsburg lag.
Die Panther gelten als sehr körperlich agierende Mannschaft, die über den Kampf ihre Siege einfährt und auf einen recht eingespielten Kader unter Neu-Trainer Mark Pederson setzen kann. Da passt es gut ins Bild, dass mit David Wolf und Mark Katic zwei zuletzt länger verletzte Spieler ihr Comeback geben können. „Beide sind bereit“, freute sich auch Gross über das sich lichtende Lazarett. „Wir konnten aber bislang immer mindestens elf Stürmer und sechs Verteidiger aufbieten. Die Verletzten haben wir nie zum Thema gemacht und das machen wir auch jetzt nicht mit den Rückkehrern. Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass jetzt alles leichter wird, weil wir mehr Spieler zur Verfügung haben. Keiner der Jungs darf auch nur ein Prozent nachlassen, wir müssen weiter Vollgas geben“, warnte Gross klar davor, in Lethargie zu verfallen.
„Unsere Stärke war es, dass wir auch in den engen Partien oft einen Weg zum Sieg gefunden haben. Mal hat uns der Torhüter ein Spiel gewonnen, mal die Verteidigung oder die Special Teams. Die Einheit hat uns stark gemacht, jeder Einzelne hat gute Arbeit geleistet“, war Gross mit den Auftritten seiner Jungs in den vergangenen Wochen zufrieden. Wochen, die mit Spielen gut gefüllt waren. Wochen, in denen in der Spitze bis zu neun Spieler verletzt gefehlt haben. Aber eben auch Wochen, die für die Klasse und den Charakter der Mannschaft sprechen. Wochen, in denen sich die Adler in der Champions Hockey League vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert haben und in der DEL auf Rang eins geklettert sind.