Energisch, bereit und gut gelaunt
Sie ist da. Diese Phase der Saison, diese ganz spezielle Phase im Eishockey-Kalender. Playoffs. Eishockey auf einem ganz eigenem Niveau. Noch schneller, noch härter, noch intensiver. Noch ehrlicher. Jede Kleinigkeit gewinnt an Bedeutung. Alles kann den Unterschied ausmachen. Unsere Adler starten am Sonntag mit dem ersten Viertelfinale in Straubing in diese einmalige Zeit.
„Ich habe mir die vergangenen Tage viel angeschaut und fühle mich gut, fühle mich sicher“, hat Adler-Trainer Bill Stewart, der vor knapp zwei Wochen das Amt von Pavel Gross übernommen hat, keine Bedenken, wenn er an die bevorstehende Aufgabe denkt. „Wir müssen bereit sein, mit der richtigen Einstellung und dem unersetzbaren Zusammenhalt an die Sache gehen“, bescheinigt der 64-jährige Kanadier seinem Kader uneingeschränkt die nötige Physis und die individuelle Klasse. „Die Jungs haben in der vergangenen Woche alles aufgesaugt, haben ihre Akkus aufgeladen – damit haben wir alles, was wir brauchen“, so der Meisterstrainer von 2001 weiter.
Kapitän Denis Reul pflichtet ihm bei: „Die Struktur ist vorgegeben. Wir laufen mehr, treten aggressiver auf, gehen die Sache mit mehr Zug zum Tor an. Jetzt müssen wir auf unsere Instinkte vertrauen und Vertrauen in uns selbst haben.“ Dass die nicht unbedingt einfache Situation in den zurückliegenden Wochen zusätzlich zum Trumpf werden kann, will der Verteidiger daneben nicht unerwähnt lassen: „Sicher habe ich mir mein erstes Jahr anders vorgestellt, aber wir haben uns trotz allem gegenseitig unterstützt, sind an den Umständen gewachsen.“
Personelles Luxusproblem
In Sachen Personal steht Stewart dabei sogar vor einem Luxusproblem. Zumindest nach heutigem Stand. Denn mit Ausnahme von Lean Bergmann, der in dieser Saison nicht mehr eingreifen kann, standen am Freitag alle Spieler auf dem Eis. „Jason Bast ist auf einem guten Weg, ebenso Ilari Melart“, entscheidet sich laut Stewart bei beiden von Tag zu Tag, ob es für einen Einsatz reicht. Von Kooperationspartner Heilbronn wird zudem Förderlizenzstürmer Luca Tosto zum Team stoßen, „um auf kurzfristige Ausfälle reagieren zu können“, so Adler-Manager Jan-Axel Alavaara, für den es darüber hinaus keinen Unterschied macht, ob die nahenden Playoffs nun im Modus „Best-of-Five“ oder „Best-of-Seven“ ausgetragen werden. „In den Playoffs geht es darum, sich immer auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Egal, ob man das letzte gewonnen oder verloren hat, egal, ob man drei oder vier Siege für den Einzug in die nächste Runde braucht.“
So funktioniert sie, diese Phase der Saison, diese ganz spezielle Phase im Eishockey-Kalender. So funktionieren Playoffs. Sie haben ihre eigenen Mechanismen, ihre eigenen Gesetze. Eishockey findet auf einem ganz eigenem Niveau statt. Noch schneller, noch härter, noch intensiver. Noch ehrlicher. Jede Kleinigkeit gewinnt an Bedeutung. Alles kann den Unterschied ausmachen. Es geht um alles. Es geht ums Gewinnen. Um jeden Preis.