31.08.2024

Gegnercheck: ZSC Lions

Gegnercheck: ZSC Lions

Die Swiss Life Arena, die erst im Oktober 2022 eröffnet wurde, beherbergt den amtierenden Schweizer Meister, die ZSC Lions. Zürich dominierte in der vergangenen Saison, schloss die Hauptrunde auf Rang eins ab und setzte sich in einem spannenden Finale gegen Lausanne, in dem stets das Heimteam siegreich war, in sieben Spielen durch. Es war bereits die insgesamt zehnte nationale Meisterschaft, den ersten Titel sicherte sich der Züricher Schlittschuh Club bereits 1936.

Entsprechend lang ist die Eishockeytradition in der einwohnerreichsten Stadt der Schweiz. 1930 wurde der ZSC gegründet. Seit 1997 gibt es den Namenszusatz Lions. Nach dem jüngsten Titelgewinn sind die Ambitionen des Clubs aber nicht unbedingt gewachsen, denn die Messlatte liegt in Zürich ohnehin hoch. Vier Halbfinalteilnahmen in Folge sowie ein knapp verlorenes Finale 2022 gegen Zug haben dafür gesorgt, dass die Lions zu den absoluten Topteams der Schweiz zählen.

Im Vergleich zur Vorsaison gab es mit Blick auf den Kader nur wenige Veränderungen. Die fünf punktbesten Scorer konnten mit Denis Malgin, Jesper Frödén, Derek Grant, Rudolf Balcers und Juho Lammikko gehalten werden. Vor allen Dingen der erst 27 Jahre alte Malgin, der bereits die Erfahrung von über 260 NHL-Partien vorweisen kann, besticht durch spielerische Klasse. Der körperliche starke und mit fast 450 absolvierten NHL-Partien sehr erfahrene Grant gilt als absoluter Führungsspieler. Ergänzend zu diesem Offensiv-Quintett gesellt sich Sven Andrighetto, der in der National League für keinen anderen Club als Zürich aufgelaufen ist. Mit seiner Geschwindigkeit, seiner Spielübersicht und seiner Technik steht er den fünf zuvor genannten Spielern in nichts nach.

Jahr eins nach Schäppi

Stürmerkollege Denis Hollenstein, der auch schon vor seiner siebten Saison im Trikot der Lions steht, muss dagegen zu Saisonbeginn verletzt pausieren. Vor seiner zweiten Profi-Saison steht indes der Österreicher Vinzenz Rohrer. Der 19-Jährige, der 2022 von Montréal in der dritten Runde gedraftet wurde, spielte eine ordentliche Debütsaison. Nicht mehr im Kader von Cheftrainer Marc Crawford steht indes Reto Schäppi. Nachdem der gebürtiger Züricher die Nachwuchsstationen seines Heimatclubs durchlief und ab 2010 ununterbrochen für die Lions aufs Eis ging, wechselte der heute 33-Jährige zur neuen Saison nach Kloten.

Als ob die Feuerpower im Angriff noch nicht ausreichen würde, steht in der Verteidigung mit dem Finnen Mikko Lehtonen ein Olympia-Sieger von 2022 und Weltmeister von 2019, der genau weiß, wie er seine Mitspieler in Szene setzen kann. Dean Kukan, der über 170 NHL-Partien bestritten hat, weiß ebenfalls als Zwei-Wege-Verteidiger zu gefallen. Eigengewächs Patrick Geering führt mit seinen 34 Jahren die Verteidigung an, ist mit seiner Arbeitseinstellung ein Vorbild durch und durch. Yannick Weber, vielfacher Schweizer Nationalspieler und mit einem gefürchteten Schlagschuss ausgestattet, komplettiert die zwei ersten Verteidigerpärchen.

Qualität auf jeder Position

Die Feldspieler lesen sich demnach wie ein kleines Star-Ensemble. Und auch auf der Torhüterposition sind die Lions stark besetzt. Der Tscheche Simon Hrubec, Gagarin-Cup-Gewinner von 2021, bestach vergangenen Saison mit einer Fangquote von 93,2 Prozent, steigerte sich in den Playoffs auf 93,9 Prozent. Die Qualität auf allen Positionen ist unverkennbar. Mit den ZSC Lions ist auch in diesem Jahr im Meisterschaftskampf sicher zu rechnen, auch wenn die Bilanz der bisherigen fünf Testspiele gegen das Farmteam aus Küsnacht (4:2), Red Bull Salzburg (3:0), Växjö (3:4 n.V.), Lugano (1:4) und die Düsseldorfer EG (3:4 n.P.) leicht negativ ausfällt.

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