Bittere Niederlage in der Hauptstadt
Die Adler Mannheim haben bei den Eisbären Berlin eine bittere 2:6-Niederlage einstecken müssen. Die Treffer von Marcus Kink und Martin Buchwieser waren nicht genug. Für die Gastgeber traf Petr Pohl doppelt, die weiteren Tore erzielten Micki DuPont, Sven Ziegler, Spencer Machacek und Mark Olver. Durch den Sieg der Zweitplatzierten Iserlohner gegen Krefeld schmilzt der Vorsprung des Tabellenführers auf fünf Punkte.
In der ausverkauften Mercedes-Benz Arena legten beide Teams einen munteren Auftakt hin. Die erste nennenswerte Torchance hatten die Gäste aus Mannheim, als Adler-Verteidiger Sinan Akdag sich über die linke Seite durchtankte, aber Petri Vehanen im Tor der Eisbären per Rückhand nicht überwinden konnte (3. Spielminute).
Wenige Sekunden später wanderte Brandon Yip wegen eines Bandenchecks für zwei Minuten auf die Strafbank. Doch bis auf einen Lattenknaller von Florian Busch (5.) brachten die Hausherren in der folgenden Überzahl gegen kompakt stehende und aufopferungsvoll verteidigende Adler relativ wenig zustande.
Kink trifft zur Führung
Wieder vollzählig hatte Jon Rheault die Großchance zur Führung, aber der Stürmer mit der Rückennummer 46 scheiterte nach starker Vorarbeit von Christoph Ullmann freistehend an Verhanen (10.). Das Versäumte holte Marcus Kink nach. Der Kapitän der Adler hielt seinen Schläger in den Schuss von Kai Hospelt – 1:0 (13.).
Der Führungstreffer gab den Adlern sichtlich Auftrieb, Berlin leistete sich in der Folge immer wieder Fehlpässe im Aufbauspiel und kam nur noch selten gefährlich vor das Tor von Dennis Endras. Bis zur 18. Spielminute, in der Micki DuPont mit einem Mann mehr auf dem Eis der Ausgleich gelang.
Mittelabschnitt hat es in sich
Der Mittelabschnitt – so viel sei vorweggenommen – hatte es absolut in sich. Gerade einmal 20 Sekunden waren in Durchgang zwei gespielt, da brachte Petr Pohl die Eisbären erstmals an diesem Abend in Front. Doch die Antwort der Adler folgte postwendend. Nur 25 Sekunden später erzielte Martin Buchwieser mit seinem dritten Saisontreffer den neuerlichen Ausgleich (21.). Und es ging munter weiter.
Als Pohl bei angezeigter Strafe die Scheibe ins Tor der Adler bugsierte, jubelte der Eisbären-Anhang. Doch die Unparteiischen verweigerten dem Treffer die Anerkennung, da ein Adler-Spieler die Scheibe kurz zuvor berührt hatte. Nur drei Zeigerumdrehungen später durfte sich Pohl dann doch für seinen zweiten Treffer feiern lassen, als er den Puck bei einem Zwei-auf-Eins-Konter ansatzlos in die Maschen jagte (27.).
Adler verschenken das Spiel im 2. Drittel
Die Adler verloren jetzt völlig den Faden, während die Eisbären wie entfesselt spielten und durch Pohls zweiten Treffer erneut in Führung gingen (27.). Nur 55 Sekunden später erhöhte Sven Ziegler per Abstauber auf 4:2 (ebenfalls 27.). Eine Antwort der Adler blieb aus, der amtierende Deutsche Meister leistete sich zu viele Scheibenverluste und brachte sich durch Strafzeiten immer wieder selbst in Bedrängnis. Das dies nicht bestraft wurde, war an diesem Abend erneut dem starken Unterzahlspiel zu verdanken.
Doch die Eisbären waren im Fünf-gegen-Fünf einfach zielstrebiger als die Gäste. Kurz nach Ablauf einer Strafe gegen Sinan Akdag legte Spencer Machacek mit einem platzierten Schlagschuss nach (34.). Adler-Coach Greg Ireland reagierte und brachte Youri Ziffzer für Dennis Endras, der bei sämtlichen Gegentoren keine Abwehrchance hatte. 1,8 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels musste Ziffzer dann seinen ersten Gegentreffer des Spiels hinnehmen, Mark Olver erhöhte auf 6:2 (40.).
Chancen im Schlussabschnitt bleiben ungenutzt
In den letzten Spielabschnitt starteten die Adler stark und mit viel Tempo, verpassten es aber, sich zwingende Torchancen zu erarbeiten. Christoph Ullmann hatte noch die beste Gelegenheit, scheiterte aber an Petri Vehanen (45.). Ebenso glücklos blieb Ronny Arendt mit seinem Rückhandschuss, den der Eisbären-Goalie ebenso entschärfte wie den Nachschuss von Brandon Yip (53.).
Der Finne rückte immer mehr in den Mittelpunkt, blieb aber stets Sieger. Auch als Kai Hospelt frei vor dem Tor zum Abschluss kam, wollte der dritte Mannheimer Treffer nicht fallen (54.). Die beste Gelegenheit im Schlussabschnitt hatten die Berliner kurz vor Schluss. Marcel Noebels fuhr von links auf das Adler-Tor zu und wurde im richtigen Moment angespielt, Ziffzer verhinderte mit einem tollen Reflex aber den siebten Mannheimer Gegentreffer an diesem Abend.